Spannende Fantasy Geschichte

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lotta1104 Avatar

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Mein Leseeindruck

Die Geschichte beginnt eindrucksvoll mit einer Mischung aus epischem Weltaufbau und kleinen persönlichen Momenten. Schon im Prolog wird klar: Das ist keine einfache Fantasy-Geschichte, sondern ein Universum mit eigenen Regeln, Geschichte und Bedrohung — und genau das macht sie so fesselnd. Man wird sofort neugierig, wie es zu dem großen Umbruch kommen konnte, von dem die Valderaner wissen — oder zu wissen glauben.

Was mir besonders gefällt, ist die Balance zwischen dem Großen und dem Intimen. Es gibt majestätische Beschreibungen — wie das Zusammenspiel der beiden Sonnen, das Bild der Hochebene, der Kontrast zwischen Eis- und Wärme, Licht und Dunkelheit — und zugleich sehr menschliche (bzw. valderanische?) Ängste und Hoffnungen. Beispielsweise in Kalgiras Gedanken: die Vorfreude auf die Große Vereinigung, aber auch die Unsicherheit, was genau erwartet wird, und die Verantwortlichkeit, die mit ihrer Rolle einhergeht. Diese inneren Konflikte machen Figuren authentisch.

Die Welt wirkt durchdacht: Klima, Flora und Fauna, soziale Rituale, Machtgefüge – alles deutet auf eine Gesellschaft, die sich aus Erfahrungen (Krieg, Verlust, Fortschritt) entwickelt hat. Ich mag, wie geregelt vieles ist (die Ausbildung, die Rituale, die Lebensaufgabe usw.), aber auch, wie sichtbar ist, dass nicht alles perfekt ist. Es gibt Regelbrüche, Zweifel, und das sorgt dafür, dass die Welt keine sterile Utopie ist.

Ein paar Szenen haben mich besonders mitgenommen — z. B. das Wandern durch die verschneite Ebene hin zum Silberwald, wo die Natur gefährlich wird, und dann die Rettung des Jungen in der Lichtung, während die Sanguren herannahen. Diese Momente verbinden Spannung, Stimmung und Charakterentwicklung sehr schön.

Kritisch sehe ich allerdings, dass an manchen Stellen die Informationsdichte sehr hoch ist. Es gibt viele Namen, viele Rituale, viele Details gleich zu Beginn, was gelegentlich überwältigend wirkt. Man muss kurz innehalten, um sich alles zurechtzulegen. Auch das Tempo schwankt: Einige Passagen plätschern eher dahin, während andere sehr schnell wechseln in Action oder große Enthüllungen. Vielleicht könnte man in der Mitte noch stärker justieren, damit die Spannung konstant bleibt.

Insgesamt ist Untergang der Welten ein ambitionierter Einstieg mit einer beeindruckenden Welt, sympathischen Figuren und dem Versprechen großer Konflikte. Ich würde das Buch Leuten empfehlen, die epische Fantasy mögen, bei der das Setting fast wie ein eigener Charakter wirkt, und die Freude daran haben, Stück für Stück in eine fremde, aber lebendige Welt einzutauchen