Da ich schon mehrere Bücher von Paulo Coelho gelesen habe ("Der Alchemist" ist eines meiner Lieblingsbücher), war ich nach dem Leseeindruck dieses Buches eher enttäuscht. Der Klappentext klingt ebenfalls interessant und vielversprechend. Die Geschichte ist dann jedoch eher weniger viel versprechend erzählt und aufgebaut. Die Ich-Erzählerin Linda ist 31 Jahre alt, hat durch ihren Mann finanziell ausgesorgt, hat zwei tolle Söhne, einen sie liebenden Mann und einen Job, der ihr Spaß macht. Trotzdem stellt sie ihr bisheriges Leben infrage und sie wird durch Gefühle von Leere geplagt. Dies klingt für mich eher nach einer Person mit Depressionen, die organischer Ursache sind und nicht nach einer wirklich begründeten Sinn-Suche im Leben. Weiterhin wird herausgestellt, dass Linda sich stets angepasst hat und versucht hat sich unauffällig zu verhalten, da sie unter anderem Angst hat etwas falsch zu machen. Dies erweckt den Eindruck, dass Linda eher eine Figur mit leerer Hülle ist, als eine Persönlichkeit mit eigenen Charakterzügen. So habe ich den Eindruck, dass P. Coelho ein interessantes und aktuelles Thema der Sinnsuche und Suche nach einem leidenschaftlichen Leben gewählt hat, dieses jedoch nicht besonders kunstvoll verpackt.