Schon beim Lesen des Klappentextes wirkt die Hauptfigur sehr unsympathisch. Die Leseprobe bestätigt diesen Eindruck vollends. Linda geht’s etwas zu gut, ihre Gedankengänge wirken auf mich oberflächlich. Sie stellt sich uns mit Name, Alter und Gewicht vor, fühlt sich schuldig, dass sie privilegiert ist und mosert, dass ihr Leben keine Gefahren birgt. Sie stellt sich Fragen, doch die eine wichtige Frage, sie selbst betreffend – was stimmt mit mir nicht, dass ich so denke, stellt sie sich nicht. Sie weiß, dass sie alles hat, kann es aber nicht fühlen. Borderline, eindeutig. Wer zu viel Freizeit hat und sonst keine Probleme, kann sich der Lektüre und der Egozentrik der Protagonistin gern widmen. Mich persönlich nervt schon die Leseprobe.