Schreiben kann er, ...

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evelynmartina Avatar

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... das ist unumstritten. Daß Paulo Coelho in seinen Romanen meistens keine heiteren und lebenslustigen, sondern nachdenklich stimmende und ernste Themen tiefgründig und nachfragend aufgreift, weiß der Leser ganz sicher, wenn er "Veronika beschließt zu sterben" kennt.

Auch in seinem neuen Werk "Untreue" geht es um eine Frau, die scheinbar alles hat, was Frau zum Glücklichsein braucht, nämlich einen liebenswerten Mann, zwei tolle Kinder, Erfolg im Beruf und ausreichend Geld, um es sich gut gehen zu lassen. Doch es geht ihr nicht gut. Sie fragt sich, ob's das nun gewesen ist, ein inzwischen zur Routine gewordenes Leben, eingefahren ohne nennenswerte Höhepunkte. Hat das Leben nicht mehr zu bieten, wäre es nicht an der Zeit, dem Alltag einen Kick zu geben?

Der Autor trifft den Zahn der Zahn und somit jeden. Denn wer hat sich nicht selbst schon einmal die Fragen nach dem Ist und dem Sinn des Lebens gestellt, all jene Fragen, die im Kopf der Protagonistin Linda herumschwirren? Ob die Antwort darauf allerdings "Untreue ist, wage ich zu bezweifeln.

Die ersten Seiten des Buches jedenfalls machen den Einstieg in die Erzählung zwar leicht, stimmen aber nicht gerade fröhlich, sondern vermitteln eher den Eindruck einer melancholischen und traurigen Geschichte, auf deren Ausgang man trotzdem gespannt sein kann.