Ein typischer Coelho ...

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manka Avatar

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Ich bin gerade fertig mit dem Buch und habe beschlossen, die Rezession direkt zu schreiben - was ich normalerweise nicht tue, um das Ganze noch einmal zu überdenken. Diesmal ist es anders, weil mich der Roman genervt hat - genau wie viele andere von Paulo Coelho`s zuvor. "Untreue" ist genauso anstrengend, unkonventionell und auf seine ganz spezielle Art gut, wie die Vorgängerromane. Paulo Coelho versteht es erneut eine Identifikation mit der Protagonistin herzustellen, Sympathien zu wecken - um genau an diesem Punkt, die sympathische Heldin in menschliche Abgründe zu schicken. Abgründe, in die sie sich selbst immer tiefer hinein manövriert ... Der Leser folgt ihr geduldig, die Identifikation mit der Person hat bereits unwiderruflich stattgefunden. Genau dies macht seine Romane so authentisch und lesenswert ...

Mir hat das Buch also gefallen, ich habe allerdings dennoch nur drei Sterne vergeben - zum einen, weil ich (leider) schon sehr genau wusste, was mich erwartet (Identifikation - Absturz - Happy End) und weil ich die Stelle mit dem Drogenkauf am Genfersee zu absurd fand - die gesamte Szenerie hat das was ich zu ertragen fähig war überspannt. Sie passt nicht zu dem ansonsten stellenweise sehr tiefgründigen Inhalt des Romans.

Dennoch würde ich das Buch weiterempfehlen, mit den oben genannten Einschränkungen.