Untreue

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comeasitmay Avatar

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Linda hat eigentlich alles was man sich wünschen kann. Einen tollen Job als Journalistin, zwei Kinder und einen Mann, der sie liebt und die beiden können sich einen gehobenen Lebensstil leisten. Jedoch ist sie nicht glücklich. Weshalb weiß sie selbst nicht so genau, versucht jedoch gegen die (wie sie vermutet) beginnende Depression anzukämpfen. Das tut sie letztlich mit einer Affäre zu ihrem Exfreund von der Schule.

Ich finde das Buch schwierig zu bewerten. Die Geschichte an sich ist gut, auch wenn ich finde, dass alles zu sehr nach Lindas Willen läuft. Der Ex, der sie eigentlich auf Abstand halten will, verfällt ihr schließlich doch und natürlich ist auch sie diejenige, die die Sache beendet. Es wird auch angedeutet, dass ihr Mann alles weiß bzw. ahnt und natürlich verzeiht er ihr einfach so, ohne Szene, ohne Anschuldigungen – nur bedingungslose Liebe. Das halte ich doch für ein wenig weit hergeholt. Wenn mich mein Partner durch eine Affäre nicht wenigstens ein bisschen anschreien würde, würde ich mir Gedanken machen...
Die Kinder bekommen von allem natürlich nichts mit. Generell werden sie nicht wirklich in die Geschichte integriert, nur hin und wieder mal erwähnt.

Vom Schreibstil her fand ich das Buch gewöhnungsbedürftig. Wenn andere Figuren sprechen, ist das deutlich mit Anführungszeichen markiert. Bei Linda allerdings nicht. Da sind Aussagen manchmal als wörtliche Rede gekennzeichnet, manchmal aber nicht. So muss man rätseln, ob sie die Sachen sagt oder nur denkt. Manchmal klärt sich das durch die Reaktion des Gesprächspartners, aber manchmal eben auch nicht.

Insgesamt muss ich sagen, dass ich das Buch nicht noch einmal lesen würde.