Unvergolten

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petral. Avatar

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Im Psychothriller "Unvergolten" von Chris Karlden wird gleich am Anfang ein Familienvater vor den Augen seiner entsetzten Familie regelrecht hingerichtet. Zuvor hatte er in einer Zeitung von einem anderen Mord gelesen, der ganz ähnlich abgelaufen ist und das hat ihm einen ziemlichen Schrecken eingejagt.

Dann beginnt ein anderer Handlungsstrang. Linda erwacht nach einem zweiwöchigen Koma im Krankenhaus und erfährt nach und nach, dass sie einen schweren Autounfall hatte und dass ihr Mann Mark bei diesem Unfall ums Leben kam. Zuerst kann sie selbst sich an den Unfalltag nicht erinnern, doch mit der Zeit kommen immer mehr Erinnerungen zurück und sie glaubt, sich erinnern zu können, dass Mark an dem Unglückstag gar nicht mit ihr im Auto saß. Natürlich glaubt ihr das aber keiner, ihre "falschen" Erinnerungen schiebt man auf das lange Koma und die schweren Kopfverletzungen. Also lässt sie sich auf eigenen Wunsch vorzeitig aus der Klinik entlassen und versucht dann selbst herauszufinden, was wirklich passiert ist und ob Mark nicht doch noch am Leben ist. Und falls er lebt, wer dann der tote Mann in ihrem Auto war, der als Mark identifiziert wurde.

Nach Lindas Entlassung aus der Klinik wird es dann rasant, ein Ereignis jagt das andere und ein Verbrechen löst das andere ab , Vergangenheit, Gegenwart, Wirklichkeit, Fantasie wechseln ständig hin und her und als Leser muss man schon ziemlich genau aufpassen, um überhaupt noch mitzukommen. Bei diesem Buch fällt mir die Bewertung unheimlich schwer, muss ich zugeben.
Einerseits war das Buch sehr spannend geschrieben, ich konnte wirklich kaum Lesepausen einlegen, weil ich so gefesselt war und unbedingt wissen wollte, was Linda wirklich passiert ist und ob ihr Mann nun lebt oder doch gestorben ist.
Andererseits waren die ganzen Ereignisse einfach eine Spur zu viel für mich. Als die Mafia noch ins Spiel kam, habe ich das erste Mal die Augen verdreht , denn das war dann doch für mich alles etwas übertrieben und unglaubwürdig.
Als ich dann schon dachte, jetzt kenne ich den Schluss, kam nochmal eine völlig überraschende und auch ziemlich unrealistische Wendung und das Ende war dann ganz anders als erwartet und für mich nicht wirklich nachvollziehbar. So sehr ich mich auch bemühte,die Zusammenhänge zu verstehen, es tauchten für mich einfach so viele Ungereimtheiten auf, die bis zum Schluss nicht erklärt wurden, so dass mich das Buch nun ziemlich verwirrt zurück lässt.

Durch die sehr abstruse Geschichte , die sich bis zum Schluss nicht ganz enträtseln lässt , wollte ich eigentlich nur 3 Sterne geben, doch weil dem Autor trotz der wilden Sprünge in der Handlung, gelungen ist, mich durchgehend zu fesseln und die Spannung von Anfang bis Ende oben zu halten, habe ich mich dann doch dazu entschlossen, 4 Sterne zu geben. Man darf allerdings bei diesem Buch nicht zu sehr versuchen, für alle Handlungen logische Erklärungen zu finden. Mir jedenfalls ist das nicht restlos gelungen, ich weiß leider bis jetzt nicht, was in der Zeit nach Lindas Unfall nun tatsächlich geschah und was nur in ihrem Kopf existierte.