Unvergolten

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evelyn Avatar

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Schon der Prolog dieses Psychothrillers ist sehr spannend und die Spannung kann problemlos vom Autor über das ganze Buch hinweg aufrecht erhalten werden.
Ein glücklicher Familienvater und Bankier wird von seiner Vergangenheit eingeholt. Vor den Augen seiner Familie wird er brutal hingerichtet, nachdem ihn ein Zeitungsartikel über einen anderen Mord in Angst und Schrecken versetzt hatte. Dann beginnt die Geschichte um die als Kind entführte, in einem dunklen Loch gefangengehaltene Linda Förster, die jetzt nach einem Autounfall langsam aus dem Koma erwacht. Nur sehr lückenhaft und teilweise falsch erinnert sie sich an den Tag des Unfalles und ihr Leben davor. Ihr wird erzählt, dass ihr Mann beim Unfall gestorben ist. Sie kann den Tod ihres geliebten Mannes nicht akzeptieren, ist endlich schwanger, wird von ihrem ehemaligen Entführer und einem Doktor den nur sie gesehen hat heimgesucht. Linda ist völlig verstört, hat Alpträume, Halluzinationen und Panikattacken, dazu kommen noch erhebliche Gedächtnislücken und Blackouts. Nur zu gut, kann sich der Leser in die verwirrende Gefühlswelt von Linda hineinversetzen, wenn man schon einmal ein solches Trauma wie eine Entführung hinter sich hat, muss ein solcher Einschnitt mit plötzlichem, gewaltvollen Tod des Lebenspartners ja das Trauma wieder aufleben lassen. Der Leser leidet mit der sympathischen Protagonistin mit und es fällt ihm ebenfalls schwer zu entscheiden was die Realität ist. Am Ende schwirrt dem Leser der Kopf, was ist Realität, was ist Fiktion, wem kann man glauben, wer ist verrückt? Immer wieder werden die als Tatsachen angenommenen Dinge und Abläufe raffiniert auf den Kopf gestellt.
Wunderbar, einfallsreich und spannend geschriebener Thriller von Mördern, Entführern, der Mafia, Kronzeugen und vermeintlichen Verrückten.
Kurz gesagt, das Buch kann man auf jeden Fall weiter empfehlen.