Hat mich leider enttäuscht zurückgelassen
»Ein Mann bekommt Schmerzmittel. Eine Frau etwas für die Nerven.«
Eva Biringer nimmt sich eines Themas an, das lange nicht im Fokus war: Schmerzen aus Sicht der Frauen.
Es geht hier nicht nur um die unterschiedlichen Arten von Schmerzen, sondern um den Umgang damit. Jahrzehntelang werden Schmerzen bei Frauen ignoriert ("Da musst du durch") und/oder mit Tabletten zugedröhnt. Ursachenforschung wurde selten betrieben. Frauen haben zu funktionieren. Punkt, aus, basta!
Der rote Faden, der sich durch die 9 Kapitel des Buches zieht, ist die Lebens- und Leidensgeschichte ihrer Großmutter, die ihr gesamtes Leben an chronischen Schmerzen gelitten hat.
Schmerz in Worte fassen
Wie der Schmerz in unsere Welt kam
Uns wird Schmerz bereitet
Unser Körper bereitet uns Schmerz
Unserem Schmerz wird nicht geglaubt
Unser Schmerz wird betäubt
Wir bereiten unserem Körper Schmerz
Unser Schmerz wird begehrt
Reclaim the Pain
Das Buch zeigt auf, wie weiblicher Schmerz unterschätzt, übergangen und abgewertet wird.
Meine Meinung:
Dieses Buch ist anders, als ich erwartet habe. Das beginnt schon beim Cover, das man genau betrachten muss. Auf den ersten Blick suggeriert es genau das Gegenteil, was der Klappentext verspricht: Die Verletzlichkeit vonFrauen.
Ich dachte an ein Buch, das sich mit Gendermedizin beschäftigt. Die wird hier nur gestreift, dafür driftet die Autorin häufig in feministische Agitation ab, was an sich nichts Böses ist, mich aber hier gestört hat.
Stellenweise polarisiert das Buch, vor allem dann, wenn die Autorin wertet. So werden Frauen, die Boxen als „wütend = gut“ dargestellt, jene die im Fitnessstudio bei „Bauch-Bein-Po“ ihren Körper trainieren als „traurig = schlecht“, klassifiziert. Da lese ich eine gewisse Stutenbissigkeit heraus, die ich schon überwunden geglaubt habe. Frauen, die ihre Geschlechtsgenossinnen abwerten statt stärken, haben ausgedient. Es genügt, wenn wir Frauen uns gegen das Patriarchat wehren müssen, da braucht es markige Ansagen von anderen Frauen nicht zusätzlich.
Ich stimme der Autorin zu 100% zu, wenn sie vehement fordert, dem weiblichem Schmerz mehr Raum zu geben, Frauen zuzuhören und sie ernst zunehmen. Allerdings kann nicht allen ihren Thesen und Aussagen beipflichten.
Die Empfehlung, in Begleitung eines Mannes (es muss nicht einmal der eigene Partner sein) zur gynäkologischen Untersuchung zu gehen, um vom männlichen Frauenarzt ernst genommen zu werden, erinnert doch schon ein wenig an das Frauen verachtende Weltbild mancher Regime. Echt, das soll helfen? Wollen wir das wirklich? Also ich nicht.
Fazit:
Da ich hatte auf Grund des Klappentextes einen stärkeren medizinischen Bezug erwartet habe und deshalb enttäuscht bin, bewerte ich das Buch mit 3 Sternen.
Eva Biringer nimmt sich eines Themas an, das lange nicht im Fokus war: Schmerzen aus Sicht der Frauen.
Es geht hier nicht nur um die unterschiedlichen Arten von Schmerzen, sondern um den Umgang damit. Jahrzehntelang werden Schmerzen bei Frauen ignoriert ("Da musst du durch") und/oder mit Tabletten zugedröhnt. Ursachenforschung wurde selten betrieben. Frauen haben zu funktionieren. Punkt, aus, basta!
Der rote Faden, der sich durch die 9 Kapitel des Buches zieht, ist die Lebens- und Leidensgeschichte ihrer Großmutter, die ihr gesamtes Leben an chronischen Schmerzen gelitten hat.
Schmerz in Worte fassen
Wie der Schmerz in unsere Welt kam
Uns wird Schmerz bereitet
Unser Körper bereitet uns Schmerz
Unserem Schmerz wird nicht geglaubt
Unser Schmerz wird betäubt
Wir bereiten unserem Körper Schmerz
Unser Schmerz wird begehrt
Reclaim the Pain
Das Buch zeigt auf, wie weiblicher Schmerz unterschätzt, übergangen und abgewertet wird.
Meine Meinung:
Dieses Buch ist anders, als ich erwartet habe. Das beginnt schon beim Cover, das man genau betrachten muss. Auf den ersten Blick suggeriert es genau das Gegenteil, was der Klappentext verspricht: Die Verletzlichkeit vonFrauen.
Ich dachte an ein Buch, das sich mit Gendermedizin beschäftigt. Die wird hier nur gestreift, dafür driftet die Autorin häufig in feministische Agitation ab, was an sich nichts Böses ist, mich aber hier gestört hat.
Stellenweise polarisiert das Buch, vor allem dann, wenn die Autorin wertet. So werden Frauen, die Boxen als „wütend = gut“ dargestellt, jene die im Fitnessstudio bei „Bauch-Bein-Po“ ihren Körper trainieren als „traurig = schlecht“, klassifiziert. Da lese ich eine gewisse Stutenbissigkeit heraus, die ich schon überwunden geglaubt habe. Frauen, die ihre Geschlechtsgenossinnen abwerten statt stärken, haben ausgedient. Es genügt, wenn wir Frauen uns gegen das Patriarchat wehren müssen, da braucht es markige Ansagen von anderen Frauen nicht zusätzlich.
Ich stimme der Autorin zu 100% zu, wenn sie vehement fordert, dem weiblichem Schmerz mehr Raum zu geben, Frauen zuzuhören und sie ernst zunehmen. Allerdings kann nicht allen ihren Thesen und Aussagen beipflichten.
Die Empfehlung, in Begleitung eines Mannes (es muss nicht einmal der eigene Partner sein) zur gynäkologischen Untersuchung zu gehen, um vom männlichen Frauenarzt ernst genommen zu werden, erinnert doch schon ein wenig an das Frauen verachtende Weltbild mancher Regime. Echt, das soll helfen? Wollen wir das wirklich? Also ich nicht.
Fazit:
Da ich hatte auf Grund des Klappentextes einen stärkeren medizinischen Bezug erwartet habe und deshalb enttäuscht bin, bewerte ich das Buch mit 3 Sternen.