Mitten ins Herz

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lily2311 Avatar

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Variation war für mich eine dieser Geschichten, bei denen man schon nach wenigen Seiten weiß, dass sie einen nicht so schnell loslassen wird. Rebecca Yarros schreibt emotional, intensiv und mit einer Tiefe, die unter die Haut geht – ohne dabei jemals übertrieben oder künstlich zu wirken.

Die Charaktere haben mich sofort abgeholt. Besonders die Hauptfigur war für mich greifbar und so vielschichtig, dass ich stellenweise das Gefühl hatte, direkt neben ihr zu stehen. Ihre Gedanken, Zweifel, Verletzlichkeit – all das war spürbar. Es geht um zweite Chancen, um Träume und darum, wie sehr Liebe manchmal mit Schmerz verknüpft ist. Die Geschichte nimmt sich Zeit, sich zu entfalten, ohne dabei an Spannung zu verlieren.

Was ich besonders mochte: Es war nicht alles vorhersehbar. Einige Wendungen haben mich überrascht – andere haben mich emotional getroffen, ohne laut zu sein. Gerade diese ruhigen, ehrlichen Momente haben die Geschichte so stark gemacht. Und auch die Musik als zentrales Element hat für mich wunderbar funktioniert – fast so, als hätte die Geschichte einen eigenen Klang.

Kleiner Kritikpunkt auf hohem Niveau: An ein, zwei Stellen hätte ich mir etwas weniger Tempo und mehr Raum zum Atmen gewünscht. Manche Entwicklungen gingen mir einen Hauch zu schnell – was aber den Gesamteindruck kaum schmälert.

Variation ist berührend, stark und bleibt im Kopf. Ein Roman, der sich anfühlt wie ein bittersüßes Lied: Man hört es einmal – und trägt es dann noch eine ganze Weile mit sich herum.