......spricht aus dieser Geschichte und dürfte viel Gesprächsstoff für jeden Psychologiestudenten mitbringen. Jaqueline ist die Hauptrolle in dieser recht außergewöhnlich geschriebenen Story und sie muss viel durchmachen - im Kopf und leider auch im realen Leben. Durch den Verlust ihres Kindes kommt sie zu der bitteren Erkenntnis, dass ihr bisheriges Leben längst nicht das war, was es werden sollte. Erst das unerwartete Treffen mit einem ehemaligen Mitschüler (Jugendliebe) erinnert sie an ihre ursprünglichen Wünsche ans Leben und nach einem Vergleich mit der Realität wächst ein Kartenhaus in ihrem Kopf heran, das erst Kommissar Manthey zum Einsturz bringen kann. Selbst eine tief traumatisierte Frau zu Hause, erinnert ihn dieser Fall an seinen eigenen Verlust der Tochter und allein der Wunsch, ein junges Leben zu retten, treibt ihn mit Hilfe strittiger Methoden voran und Jaqueline zur "Katharsis". Ich weiß nicht recht, was ich von diesem Buch halten soll: einerseits ein gewisses Gänsehaut-Feeling, andererseits eine gewisse Langeweile, wenn sich alles allmählich so entwickelt, wie man sich schon die Lösung im Kopf zurecht gelegt hatte. Sehr verwirrend wirkt der ständige Zeitwechsel. Mir hätten mehr Hintergründe zu den einzelnen Personen gefallen: Wie konnte Jaqueline zu diesem grauen Mäuschen werden? Was tut Manthey, um seine Frau aus deren Fantasiewelt zu holen? Nach wie vor finde ich das Cover sehr treffend zum Thema "Häusliche Gewalt" gewählt.