Meine Realität,Deine Realität

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mysty Avatar

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In Vater, Mutter, Tod geht es um zwei Familien die durch den Tod eines der Kinder miteinander in eine unglückselige Verbindung geraten. Robin, der Sohn der Familie Hinz, wird während eines Ehestreites versehentlich von der Mutter in das Brotmesser geschubst, mit dem der Vater gerade die Mutter attackieren will. Kurz darauf wird der Sohn der Famile Adam entführt. Kommissar Manthey ermittelt in beiden Fällen, die vielleicht auch nur ein Fall sind. Der Psychologe Dr. Rakowski unterstützt ihn und bremst ihn aus. Doch da Manthey durch die Ereignisse mit seiner persönlichen Vergangenheit konfrontiert wird, drängt er zur Eile.

Siegfried Langer ist ein gute Thriller-Debüt gelungen. Sein Schreibstil ist nicht allzu kompliziert, der Aufbau der Geschichte jedoch schon. Es gibt verschiedene Zeitebenen, Handlungsorte und Perspektiven, die den Leser verwirren und zwischendurch ratlos werden lassen. Ähnlich wie Jacqueline, eine der Hauptpersonen, bekommt man das Gefühl verrückt zu werden oder zumindest die Dinge überhaupt nicht durchschauen zu können. Ab ungefähr der Hälfte des Buches werden jedoch die Verbindungen klarer und die Rettung des entführten Kindes stehen im Mittelpunkt der Ereignisse.

Das Buch ist wirklich in weiten Teilen mehr Psycho als Thriller. Dies erschwerte mir teilweise das Lesen, sorgte aber auch für besondere Spannung und macht den Reiz dieses Buches aus. Langer spielt mit der Realität und den Wahrnehmungen seiner Protagonisten. Mir war jedoch die persönliche Geschichte des Kommissars und das Ende des Romanes ein bißchen "zu viel des Guten" und meiner Meinung nach, hätte man dies einfach weglassen können. Außerdem gibt es meiner Meinung nach durch die "Teilaufklärung" einen Bruch im Spannungsbogen, d.h. die Geschichte ist danach nicht unspannend aber verliert ein bißchen den besonderen Reiz, den es zuvor hatte. Wahrscheinlich aber hätte der Autor die Geschichte nicht anders erzählen können. Genauer kann ich meinen Eindruck vom Buch leider nicht beschreiben, da ich sonst zu viel der Handlung vorweg nehmen würde. Lesenswert ist das Buch auf jedenfall, wenn man mit dem "Psycho-Anteil" umgehen kann.