Siegfried Langer: Vater, Mutter, Tod

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Siegfried Langer: Vater, Mutter, Tod

Ein irritierender Titel, denn eigentlich haben wir ja früher immer "Vater, Mutter, KIND" gespielt, und hier konfrontiert uns der Autor Siegfried Langer auf einmal mit einem Buchtitel, bei dem das Wort "Kind" durch "Tod" ersetzt wurde.
Ein verstörendes, dem Harmonieanspruch widersprechendes Cover.
Am Ende der Lektüre stellst Du fest, dass beides, Titel und Cover, passend gewählt wurden.
Die Geschichte beginnt mit einem Prolog, in dem traurigerweise nach einem ehelichen Streit der sieben Jahre alte Sohn Robin ums Leben kommt.
Dann begegnen wir Jaqueline. Sie ist verheiratet und hat einen Sohn. Dieser hört auf den Namen Lukas und ist ebenfalls sieben Jahre alt. Jaqueline übt den Beruf einer Architektin aus, und sie tut dies sehr erfolgreich. Allerdings leidet sie in der letzten Zeit vermehrt an Kopfweh und "plötzlichen Aussetzern", fühlt sich überdies gelegentlich von einer geheimnisvollen rothaarigen Frau verfolgt.
Wieder einmal zeigt Siegfried Langer großes Geschick, eine beklemmende Atmosphäre zu schaffen, die es dem Leser ermöglicht, ja, ihn beinahe zwingt, zu überlegen, ob ihm selbst auch so etwas geschehen könnte.
Auch schafft der Autor es erneut, mit leicht lesbarem Stil und flottem Fortschreiten der Geschichte ein rasches Durchlesen des Buches zu ermöglichen.
Der Leser wird wie schon in "Sterbenswort" und in Siegfried Langers aktuellem, ebenfalls superspannenden Buch "Vergelte!" mit verschiedenen Handlungssträngen und auch mit verschiedenen Zeitebenen konfrontiert, was aber den Lesefluss nicht im Geringsten beeinträchtigt. Die einzelnen Kapitel sind mit über die Zeit der jeweils geschilderten Handlung Auskunft gebenden Überschriften versehen.
Von Beginn an wird auch in diesem Buch sehr geschickt ein Spannungsbogen aufgebaut, der sich im Laufe der Ereignisse stetig steigert und bis um Ende gehalten werden konnte.
Etwas "zu kurz" kam diesmal die - vielleicht sogar entbehrliche - Handlung um das ebenfalls nicht konfliktfreie Privatleben des ermittelnden Kommissars.
Das Ende dieses meiner Meinung nach erneut sehr gut geschrieben Thrillers enthält wie gewohnt eine vollständige und nachvollziehbare Auflösung.
Ich kann dieses Buch weiterempfehlen und werde selbst sehr gerne weitere Bücher von Siegfried Langer lesen.
Allerdings fürchte ich, im Moment habe ich alle "durch" :-))