Was für ein Buch!

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evelynmartina Avatar

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Was für ein Buch!

 

Es muss viel passieren, damit ich ein Buch mit 5 Sternen bewerte, Siegfried Langer hat es mit „Vater, Mutter, Tod“ geschafft und auch jeden einzelnen Stern meiner Meinung nach zu Recht verdient.

 

Dabei ist die Geschichte an sich gar nicht einmal so spektakulär: Zwei Familien aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten, zwei Söhne, der eine ermordet, der andere entführt, und ein Kommissar, der diese beiden Fälle zu lösen hat. Die Figuren stellen nichts Außergewöhnliches dar, und die Handlung verläuft weder extrem blutrünstig noch übermäßig actionreich. Vielmehr zeichnet sich der Thriller durch seinen raffinierten Aufbau aus, durch verwirrende Zeitsprünge sowie sich abwechselnde Handlungsstränge und vor allen Dingen durch den Drahtseilakt zwischen Wahn und Wirklichkeit, den der Leser gezwungenermaßen vollführen muss. Was zu Beginn absonderlich, undurchsichtig und nahezu unmöglich erscheint, wird nach und nach enträtselt und logisch aufgeklärt. Indes bedient sich der Autor einer einfachen Sprache, verzichtet auf ausführliche, detaillierte Beschreibungen und setzt ganz auf die psychische Komponente und das Aha-Erlebnis beim Leser.

 

Schon lange habe ich kein Buch mehr gelesen, das mich anfangs an meinem Verstand zweifeln ließ und mich gerade deshalb derart gefesselt hat, dass ich Raum und Zeit vergessen habe.

Weiter so, Herr Langer, ich freue mich auf Ihre nächste Veröffentlichung!