Mehr als eine Grenze

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rikerike Avatar

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Lieber Sabin, allein der Titel hat mich in Bann geschlagen. Als Deutsche, die schon länger als ein halbes Jahrhundert in Ungarn lebt, bin ich mitten auf der Route zwschen Ost und West, habe so viele Geschichten von Flucht, Ausreise und Auswanderung gehört und gelesen, dass ich nun direkt noch derlei Literatur suche. Deshalb macht es mich froh, Ihr Buch nun hier vorab lesen zu können.
Selbst wenn ich kein Exemplar "gewinnen" kann, habe ich vielleicht das Glück, irgendwann mal Ihr ganzes Buch in der Budapester Goethe-Bibliothek ausleihen zu können.
Zum Buchumschlag: Das gefühlsgeladene Bild des abgewandten Paares trifft den zu erwartenden Inhalt ausgezeichnet.
Zum Schreibstil: Die ersten Seiten empfinde ich als die Stimme eines kleinen Jungen, der sich in der neuen Welt nur schwer zurecht findet, der sein Heimweh verbergen möchte, aber alles daran setzt, Teil des Neuen zu werden und zu bleiben.
Nur allzu gut erinnere ich mich an die ersten Westreisen als Erwachsene (von Ungarn aus konnte ich das ja selbst als DDR-Bürgerin gemeinsam mit meinem ungarischen Ehemann) : das Überangebot an Konsumgütern, die anderen Düfte, das Gefühl, wie im Werbefernsehen zu sein.
Nach den ersten dreißig Seiten warte ich voller Neugier darauf, wie sich alle einleben, wie die Mutter ihre Ängste überwindet, der Vater allen eine Stütze sein kann, wie aus Kindern Jugendliche, bald Erwachsene werden.