Berührend authentisch

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leseliese Avatar

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Mir war Necati Öziri bisher nicht bekannt, aber der Klappentext hörte sich interessant an. Erwartet hatte ich eine Art Abrechnung mit dem Vater, den der Protagonist Arda nie kennengelernt hat.
Arda liegt mit einer tödlichen Krankheit im Krankenhaus und schreibt einen Brief an seinen Vater, in dem er von seinem Leben bis zur Diagnose berichtet. Offen und schonungslos beschreibt er die Geschichte seines kurzen Lebens in doch recht prekären Verhältnissen und lässt dabei auch immer wieder Erlebnisse seiner Mutter und seiner Schwester, zum Teil auch aus längst vergangenen Zeiten, einfliessen. So wird das Ganze doch zu einer Art Abrechnung, aber ohne Vorwürfe oder Verurteilungen.
Die Charaktere sind authentich dargestellt und man fühlt ich schnell mitten im Geschehen. Genau so ist es vielen ergangen und ergeht es noch.
Öziris Sprache ist kraftvoll und ehrlich. Man wird wirklich mitgerissen. Absolute Leseempfehlung.