Intensiv!

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liisilu Avatar

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„Vatermal" von Necati Öziri ist ein Roman, der auf den ersten Seiten direkt eine Sogwirkung entfaltet. Der Autor versteht es, die Leserinnen und Leser unmittelbar in die Welt des Protagonisten Arda und seiner Freunde am Bahnhof zu versetzen. Man hat das Gefühl, selbst auf der Bank zu sitzen, während man mitverfolgt, wie Ardas Schwester Aylin von zu Hause wegläuft, weil sie mit der Mutter nicht mehr klarkommt.
Besonders beeindruckend ist, wie Öziri die Geschichten von Ardas Mutter und Schwester im Krankenhaus einfängt und vermittelt. Man spürt förmlich, wie Arda diese Erzählungen aufsaugt und dabei über die Auswirkungen der Abwesenheit seines Vaters auf seine eigene Geschichte nachdenkt. Die beiden Frauengeschichten bekommen dabei viel Raum.
Die knappe Erzählform des Autors ermöglicht es, die emotionalen Bindungen der Charaktere und die Tiefe ihrer Gedanken auf eindrucksvolle Weise zu erfassen, man ist immer ganz bei den Figuren. „Vatermal“ ist ein Roman, der den Leserinnen und Lesern ein intensives Leseerlebnis bietet. Necati Öziri hat hier eine beeindruckende Erzählung geschaffen, die sich mit Themen wie Familie, Verlust und Identität auseinandersetzt und dabei einen bleibenden Eindruck hinterlässt.