Vergangenheitsbewältigung, Biographie, Tagebuch?

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katicey Avatar

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Das Cover spricht mich überhaupt nicht an und ließ mich auf eher anspruchsvolle bis zähe Lektüre schließen. So ganz falsch lag ich damit für mich persönlich auch nicht. Die Autorin versucht posthum zu ergründen, wer ihr Vater eigentlich war – durch Erinnerungen, Besuch bei Verwandten etc.

Prinzipiell schadet der Blick zurück auf das beschwerliche Leben einer früheren Generation nicht, sondern kann im besten Fall den Blick auf die heutigen Annehmlichkeiten mal wieder schärfen. Hier allerdings drängt sich mir das Gefühl auf, dass die Autorin mit dem Buch lediglich Vergangenheitsbewältigung betreibt. Interessant für alle involvierten Personen, eher langatmig für mich als Außenstehende.

Der Schreibstil schwankt für mich zwischen ausschweifend und pointiert. Ich fand es eher anstrengend, den Ausführungen zu folgen. Mir war auch nicht immer sofort klar, ob ich mich gerade in einer Rückblende befinde oder Echtzeit-Geschehnisse lese und die Grenzen zwischen Realität und Fiktion erschienen fließend.

Mir ist nach der Leseprobe nicht klar, wohin das Buch führen soll. Selten war ich nach einer Leseprobe so unentschieden, ob ich das Buch lesen möchte oder nicht.