Annäherung an einen Vater der Nachkriegszeit

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violetta1961 Avatar

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Monika Helfer fügt hier kunstvoll die Facetten ihres Vaters zusammen.
Sie erinnert sich selbst und führt Gespräche über ihren Vater mit ihren Schwestern u.a..
Dabei nimmt sie die Leser auf verschiedene Stationen ihrer Kindheit in der Nachkriegszeit mit, schildert z.B. das zunächst glückliche Familienleben mit dem aufgrund einer Beinprothese humpelnden Vater, der eine Stelle in einem Kriegsopfer-Erholungsheim in den Bergen erhält. Man erfährt Humorvolles und Fragliches über die zahlreichen Familienmitglieder. Begreiflich nah werden Armut und Schicksalsschläge, aber auch Zusammenhalt, Sympathie und Unterstützung.
Was hat ihren Vater ausgemacht? Ein großes Thema spielt dabei auch seine Liebe zu Büchern.
Mir hat besonders gut die Sprache gefallen: österreichische Wörter und Ausdrücke kennenzulernen, bereichert. Durch unbedeutende, eigentlich sinnfreie Wiederholungen und rhythmische kurze Dialoge schildert die Autorin das Denken der Kinder und den alltäglichen Umgang realistisch und mit einem Hauch Melancholie. Ein gelungener Familienroman.