Interessanter Versuch einer Vaterdarstellung

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karamell-keks Avatar

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Vati erzählt die Geschichte eines Vaters (ein Mix wohl aus Helfers eigenem Vater und dem der Protagonistin) und dabei auch ganz viel über die Protagonistin selbst.
Bei der Beurteilung bin ich ein bisschen hin- und hergerissen.
Eigentlich mag ich Helfers Schreibstil, aber an einigen Stellen finde ich das in diesem Roman als zu viel. Es wirkt, als würde ein Kind- mit dem Wortschatz und gutem Sprachgefühl einer Erwachsenen- erzählen. So springt die Protagonistin zwischen Gegenwart, Vergangenheit und der Zeit davor, manchmal ohne Wahrung und manchmal nicht sofort ersichtlich. Manches sind Dinge, die sich die Protagonistin als Kind zusammen gereimt oder geträumt hat, manches Fakten, manches Stimmen anderer Menschen. Dies macht die Erzählung gleichzeitig so authentisch und gleichzeitig etwas wirr.
Ein, sagen wir, interessanter Versuch einen Vater zu beschreiben, der in der Kindheit alles andere als ein offenes Buch war.