Wer war Vati?

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
gisel Avatar

Von

Monika Helfer erzählt über ihren Vater, der so manches ganz gut konnte, aber das Schicksal ließ ihn seine Vaterrolle anders als erwartet ausfüllen. Als Kriegsversehrter mit Beinprothese leitete er zusammen mit seiner Frau ein Kriegsopfer-Erholungsheim in den österreichischen Bergen. Selbst aufgewachsen in größter Armut, werden auch seine Kinder Armut kennenlernen. Wer nur ist jener Mann, den das Schicksal so hart geschlagen hat, dass seine Töchter ihn erst Jahre später richtig lachen hören?

Aus den Erinnerungen der Autorin Monika Helfer wie auch deren Schwestern und ihrer Stiefmutter entsteht ein Bild einer Familie, das überhaupt nicht dem gängigen Ideal entspricht. Wie ja auch ihr Vater nicht so sehr dem Bild des Familienoberhaupts entspricht, er wirkte (und war) oft abwesend. Monika Helfer lässt sein Leben durch verschiedenste Erinnerungen erzählen. Und doch hatte dieser Mensch etwas an sich, das ihn auch am Ende des Buches nicht richtig greifbar werden lässt. Bis auf seine Liebe zu Büchern, die alles andere überstrahlte. Man spürt hinter jedem Wort die Suche der Autorin nach dem Vati, der doch immer ein bisschen auf Distanz geblieben ist. Es ist eine interessante Erzählung, die uns die Autorin schildert, die umso mehr berührt, als sie auf tatsächlichen Geschehnissen beruht.

Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.