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singstar72 Avatar

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Gräfe & Unzer – Kochbücher sind immer sehr gut, gut ausgestattet, mit Liebe gestaltet, und auch mit überraschenden Tipps und Inhalten versehen. Diese Kochbücher haben mich noch nie enttäuscht. Auch wenn ich glaubte, mich in einem Bereich recht gut auszukennen, entdeckte ich immer noch Neues, oder erhielt Anregungen, es anders oder besser zu machen. So auch hier.

Mit der veganen Ernährung, und auch mit entsprechenden Kochbüchern, habe ich mich schon verschiedentlich befasst. Viele sind ein wenig missionarisch, werden zu halben Erzählbänden. Oder aber sie driften in nicht alltagstaugliche Bereiche ab, versteigen sich in Zutaten oder Zubereitungsweisen, die kein Mensch sinnvoll befolgen kann.

Es ist ein klein wenig schwer, anhand einer elektronischen Leseprobe dieses Kochbuch zu beurteilen. Immerhin scheint es, laut Inhaltsverzeichnis, den Hauptakzent tatsächlich auf die Rezepte zu legen, und scheint nicht zu missionieren, oder schlechtes Gewissen zu verbreiten. Allerdings kann ich den Umfang des gesamten Buches schlecht beurteilen. Immerhin sind die Bereiche sehr differenziert; sogar sehr modern unterteilt nach Snacks und Fingerfood, sowie Hauptgerichten, Frühstück, Nachtisch, und dem sehr schön betitelten „Soulfood“. Es wird hier eben auch gezeigt, dass vegan nicht gleich Verzicht ist!

Sehr gut finde ich auch den einleitenden Abschnitt, in dem gezeigt wird, dass man manche Produkte, die in der Tat im Laden recht teuer sind, auch ohne große Mühe selber machen kann! Zumal ja Nussmuse oder Ersatzprodukte für Milch oft mit viel Verpackungsmüll einhergehen.

Die Rezepte, die ich hier vorgefunden habe, waren einfach zu machen, nahmen nicht zu viel Zeit in Anspruch. Die einzelnen Schritte waren gut erklärt. Gefehlt haben mir nur manchmal Bilder zu einzelnen Zwischenschritten.

Und leider widerspricht sich das Buch in späteren Abschnitten dann doch ein wenig. In der Einleitung wird gesagt, vegane Küche werde fälschlicherweise oft für „zu teuer“ in der Anschaffung gehalten. Man könne viel selber machen. Nun ja. Aber in späteren Kapiteln werden dann Produkte verwendet, von denen ich erstens noch nie gehört habe (wie Lupinenmehl oder Amaranthflocken), die sicher teuer sein dürften, und auch nicht überall zu haben sind. Ich kann nur hoffen, dass das Buch auch einen Anhang mit Bezugsquellen hat.

Immerhin, vom reinen Kochen her hat mir die „Machbarkeit“ sehr gut gefallen, wie auch die Geschmacksrichtungen. Sogar Eis kann man ohne Probleme selber machen! Ich würde das Buch also gerne lesen. Mir persönlich hat es doch ein wenig die Hemmschwelle vor der veganen Küche gesenkt.