Altbekanntes neu umgesetzt

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waldeule Avatar

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„Vegan Italien Style“ ist (wie der Name sehr treffend aussagt) ein Kochbuch mit mediterranen Rezepten, die Attila Hildmann vegan umsetzt. Vorneweg gibt’s einige Infoseiten über die italienische Küche und Kochkultur – anschaulich geschildert mit vielen Tipps und Tricks und trotzdem sehr unterhaltsam zu lesen.

Der Rezeptteil ist gegliedert in: Vorspeisen; Salate; Nudelgerichte, Pizza, Hauptgang und Nachspeisen. Die Rezeptauswahl ist angelehnt an die klassische italienische Küche, so finden sich viele traditionelle Gerichte wie z. B. Lasagne alla bolognese, Tagliatelle alla carbonara, unterschiedliche Vorschläge für Pizzen oder Risotto, Pestos oder Pannacotta - alle vegan umgesetzt - in dem Buch. Für mich als „Allesesser“ sind vor allem die Gerichte mit viel Gemüse wie Tagliatelle mit Hokkaidocreme oder Auberginenauflauf interessant. Insgesamt finde ich die Vielzahl und die Auswahl der Rezepte sehr gelungen. Alle werde ich zwar sicher nicht nachkochen, trotzdem finde ich viele Gerichte, die mich ansprechen und Lust aufs Ausprobieren machen.

Optisch ist es ein tolles Kochbuch, das ich mir sehr gerne anschaue. Die Ausstattung ist hochwertig – ein großes Format, gutes Papier, tolle Fotos, durchgehend farbig. Für jedes Rezept ist eine Doppelseite reserviert – auf der einen Seite die Zutatenliste und die Beschreibung, auf der anderen immer ein ansprechendes Foto. Angegeben ist immer, wie viele Personen mitessen können und wie lange die Zubereitung in etwa dauern sollte. Allerdings hat beides bei meinen Kochversuchen nicht immer übereingestimmt. Die Zubereitung ist in fortlaufender Textform, doch die Zutaten sind durch Fettdruck hervorgehoben, so dass ich mich schnell orientieren konnte. Nach der Beschreibung ließ es sich gut kochen.

Attila Hildmann verwendet in seinen Rezepten keine künstlichen Industrie-Ersatz-Produkte, sondern greift gerne auf vegane, natürliche Alternativen wie Mandel- bzw. Cashewmus, Hefeflocken oder Tofu zurück. Das fand ich wirklich klasse und die Zutaten ließen sich größtenteils auch auf dem Land einfach (wenn auch manchmal kostspielig) besorgen.

Für mich ist das Buch eine Art Hineintasten in die noch fremde Welt des veganen Kochens. Da konnte ich schon so manches ausprobieren wie z. B. die Verwendung von Mandelmus, was meine Küche auf alle Fälle bereichert. Auch haben die Rezepte, die ich bisher ausprobiert habe, alle funktioniert. Doch so richtig begeistert und überzeugt bin ich allerdings (noch) nicht. Geschmacklich waren die Gerichte okay, das große Ah-Erlebniss hatte ich aber leider nicht. Aber ich werde weitertasten und -testen, da das Buch noch viele Rezepte, die ich gerne einmal ausprobieren möchte, bereithält.

Fazit: Optisch ein tolles Buch mit vielen italienischen Gerichten von der Vorspeise über Pizza und Pasta bis hin zum süßen Abschluss. Geschmacklich fand ich die Gerichte zwar okay, aber nicht überragend, so dass ich momentan „nur“ 4 Sterne vergeben kann. Das ist allerdings eine sehr subjektive Meinung und auf meinen persönlichen Geschmack zurückzuführen – andere Gaumen können das ganz anders sehen.