Schöne Rezepte, leider von zuviel Selbstwerbung umrahmt

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nachtschattenpflanze Avatar

Von

Vegan to Go, Attila Hildmann

Vegan zu essen scheint gerade „In“ zu sein, schaut man sich die Kochbuchabteilungen der Buchhandlungen an. Auch der Autor des vorliegenden Buches reiht sich hier ein, es ist das dritte einer Reihe.
In den ersten Kapiteln werden erst mal allgemeine Tipps zum veganen Kochen behandelt, eigentlich eine ganz gute Idee, kommt aber in diesem Fall sehr werbend daher. Zum Einen für die vegane Ernährungsweise, was okay ist, wer ein solches Buch veröffentlicht, sollte auch dahinter stehen. Was mich aber sehr genervt hat, waren die Fotos. Ständig der gleiche junge Mann (ich vermute, Herr Hildmann gar selbst), sportlich, bestens gelaunt und in Topform. Wer sich ein solches Buch kauft, erwartet aber Rezepte, keine in Szene gesetzten männlichen Modells... (und wenn es schon sein muss, hätte ich gerne wenigstens unterschiedliche Männer gesehen, die Geschmäcker sind schließlich verschieden ;-)).
Hildmanns Zeitspartipps und das Kücheneinmaleins sind ganz nett für Anfänger in der Küche, wer jedoch schon länger kocht und nur vegane Rezepte möchte wird hier eher nicht viel neues finden.
Sehr gut dagegen finde ich zu Anfang des Buches eine Austauschtauschliste, die schöne Alternativen zu Eiern, Milch, Fleisch und Co. aufzeigt.
Der Rezeptteil ist ebenfalls sehr schön gelungen. Die optische Gestaltung ist ansprechend, auf jeder Doppelseite befindet sich ein Rezept, mit einem passenden Foto sehr gut in Szene gesetzt.
Ausprobierenswert im ersten Rezeptkapitel (New beginning) sind auf jeden Fall die süßen und herzhaften Aufstriche, unter Daily Delights kann ich die Rote-Beete-Schnitzel empfehlen.
Sehr spannende, schnelle Rezepte finden sich unter „Snack Attack“. Auch wenn es auf der ersten Blick gar nicht so vegan erscheint: hier gibt es sogar Mettbrötchen.
Weiterhin zeigt der Autor einige gute Ideen für interessante belegte Brote (und ihre Spielarten) und natürlich kommen auch die Salate zu ihrem Recht. Hier fällt auf, dass der Koch eine besondere Vorliebe für Quinoa zu haben scheint, vielleicht kann man hier das ein oder andere auch einfach mit ganz normalem Reis oder Couscous abwandeln. Auch ein paar Getränkevorschläge werden gemacht, für mich eher uninteressant.
Last but not least mein Lieblingskapitel: Sweet Sensations! Hier ist alles toll. Und lecker. Und süß.
Ob Cake Pops, Kekse, Kuchen oder Pralinen, hier sollten alle Süßschnäbel fündig werden.

Insgesamt ein modernes Kochbuch, wie im Moment üblich als Bildband gestaltet, mit teilweise sehr guten Rezeptideen, aber ein bisschen zu viel Selbstbeweihräucherung.