Kleine Leckereien

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murksy Avatar

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Ich bin kein Veganer. Ich lehne aber auch nicht die vegane Küche ab, sondern bin immer offen für neue Rezepte oder Ideen. Deshalb ist meine Herangehensweise bei diesen Themen immer gleich: würden mir die Rezepte schmecken? wie sind die Rezepte beschrieben? wie ist das Buch gestaltet? Umwandeln kann ich bei Bedarf die Rezepte immer noch.
Für den Nchtveganer ist oft eine Frage der Inhaltsstoffe. Wie soll man auf Eier, Milch, Gelatine verzichten, wenn es um Nachspeisen geht? Im Buch der Österreicherin Brigitte Bach (spätestens wenn der Unwissende von Obers liest und erst mal googeln muss, wird klar, aus welcher Region die Autorin kommt) werden deshalb passend erst einmal die Inhaltsstoffe erklärt. Agar agar ersetzt Gelatine, Stärkemehle sind die Bindemittel usw. Damit kann man sich sofort einen Überblick verschaffen, was man alles braucht. Und nach den paar Seiten mit Inhaltsstoffen wird sofort die Angst genommen, das könnte zu kompliziert werden. Denn das ist es nicht. Wichtig bei der veganen Küche ist es nur, dass man aussreichend Nährstoffe bekommt, die man sonst nur durch tierische Produkte zuführen kann. Im Kapitel Pimp your dessert (ja, mit Sprache und peppiger Farbgestaltung wird versucht, das Buch auch der hippen Gesellschaft oder einem jüngeren Publikum näher zu bringen, das ist wiederrum Geschmacksache, mit hätte etwas weniger rosarot gefallen) werden Tipps gegeben, die Desserts z.Bsp. mit Blüttenblättern und diversen Streuseln optisch aufzuhellen. Wie die schönen Fotos (jeweils ganzsseitig) beweisen, klappt das auch gut. Alles sieht sehr verlockend aus. Und damit sind wir auch schon bei einem der aus meiner Sicht ganz großen Pluspunkte des Buches. Überall finden sich kleine Tipps und Hinweise, die Rezepte zu verändern oder das Kochen zu erleichtern (siehe...so gelingt Eis oder meine drei Säulen zum perfekten Dessert). Ich möchte den abgenudelten Ausdruck "idiotensicher" ungern benutzen, aber diese Tipps und Variationen sind es wirklich. Auch unerfahrene Hobbyköche können so erstaunlich schnell zu guten Ergebnissen kommen. Hilfreich sind auch die Symbole bei jedem Rezept (z.Bsp. sojafrei, alternativ gesüsst), die auf einen Blick sofort eine gute Informationsquelle sind. Die Koch-/Backanleitungen sind ausreichend knapp, so dass inklusive Foto jedes Rezept auf eine Doppelseite passt. Damit hat man immer alles auf einen Blick parat. Der eine oder andere Leser hätte sich vielleicht eine Kalorienangabe gewünscht. Aber ich kann darauf verzichten. Alles in allem ein sehr ansprechendes Kochbuch, das mir viele Anregungen gegeben hat und mich auch neugierig gemacht hat (schmeckt das auch genauso gut?). Deshalb werde ich schon aus purer Neugier das eine oder andere Rezept für Freunde kochen und sie erst danach darüber informieren, was sie gegessen haben. Ich b in sicher, die werden genauso positiv überrascht sein, wie ich es war.