Vegane Naschkatzen aufgepasst

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tate Avatar

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Das Buch "Vegane Dessertträume" von Brigitte Bach ist allein optisch schon ein totaler Gaumenschmauß.
Die Fotos der Desserts machen bereits Appetit und sind sehr liebevoll und mit Blick aufs Detail gestaltet.
Schwer da nicht schwach zu werden.
Einiges sieht sogar zu schön zum Essen aus. Der Titel hält eindeutig was er verspricht.
Nun denkt man sich (wie ich als ich den Leseeindruck verfasste) vermutlich, das wird nie so toll aussehen wenn man es nachmacht.
Jedoch gibt es einen hohen Anteil an Cremes, etc. die einfach zu machen und mit kleinen Extras recht einfach zu dekorieren sind.
Hier ein paar Pistazienstückchen und hier eine paar Beeren und schon ist der Desserttraum Realität.
Auch die komplizierten Sachen lesen sich gar nicht mal so kompliziert. Okay, ich muss zugeben, dass ich mir da noch nicht rangetraut habe.

Das Inhaltsverzeichnis, welches eine Übersicht über die 47 (ich hoffe ich habe mich nicht verzählt) Rezepte im Buch gibt, ist nach Kategorien geteilt ("zum Löffeln"; "Zum Stibizen")
und hilft so schon bei einer ersten Orientierung, wenn man z.B. ein Eisrezept sucht oder etwas Gebackenes.
Neben einer Überschrift gibt es meist noch einen Zusatz. So wird die "Kokos-Mango-Creme" mit der Ergänzung "mit Quinoa-Crisp" angegeben.
Das hat mich direkt neugierig gemacht, nachzusehen was das ist und was ich mir darunter vorstellen kann.

Auch eine Übersicht über gluten- und anderweitig freie Rezepte ist vorhanden. Dies habe ich so auch noch nie in einem Kochbuch gefunden.
Angenehm finde ich auch, dass im hinteren Teil des Buches ein Register zu finden ist, welches einmal alphabetisch alle Rezepte zeigt und gleichzeitig auch nach Stichworten suchen lässt.
So kann ich beispielsweise meinen pflanzlichen Joghurt für den ich eine kreative Verwertungsmöglichkeit suche, für die Herstellung eines "Joghurt.-Mandel-Gratin mit roten Beeren" nutzen ohne vorher das ganze Buch zu studieren..

Bevor es mit den Rezepten losgeht, schreibt Brigitte Bach über sich und ihre Motivation dieses Buch über vegane Desserts zu schreiben.
Danach kommt noch eine Beschreibung und Erklärung zu bestimmten Zutaten, wie Seidentofu. Hier geht die Autorin auch wieder Alphabetisch vor, was ein ggf. schnelles Suchen und Finden erleichtert.
Auch an eine Übersicht von Abkürzungen, Messeinheiten, sowie eine "Übersetzung" von Begriffen österreichisch-deutsch hat die Autorin gedacht.
Schön ist auch, dass z.B. die tollen Eisrezepte auch für jemanden machbar sind, der keine Eismaschine besitzt. Dem Herstellen von selbstgemachtem Eis (also der Grundlage dessen) widmet sie sogar zwei Seiten.

Zu den Rezepten:
Auf den Fotos sind viele Tipps und Infos, beispielsweise über bestimmte verwendete Lebensmittel oder über Variationsmöglichkeiten.
Beim Rezept selbst ist das Layout auch sehr schön gestaltet. Die Zutaten sind seperat neben dem Rezept gelistet, was sehr angenehm für eine Übersicht ist.
Das Rezept ist zwar ein Fließtext, allerdings sind kleine "Pünktchen" zwischen einzelnen Schritten eingefügt, welche die Orientierung erleichtern.
Es lässt sich leicht lesen und auch schon gedanklich nachvollziehen, somit wird vermutlich eine Durchführung einfach sein.
Piktogramme zu jedem Rezept geben außerdem an, ob das Rezept: sojafrei, glutenfrei, alternativ gesüßt (also Zubereitung ohne Kristall- oder Rohrohrzucker), leicht zuzubereiten und gut vorzubereiten ist.
Der letzte Punkt ist für mich z.B. sehr wichtig. Wie frustrierend ist es, wenn man eine Party gibt und sich unendliche Mühe mit selbstgemachten Köstlichkeiten gibt und man dann entweder noch in der Küche steht wenn die Gäste schon da sind oder wenn man es eher vorbereitet die lockerste Creme nur noch "Matsch" ist.

Insgesamt bin ich sehr begeistert von diesem Buch. Das Thema "Vegan" ist derzeit sehr spannend und ich habe bisher noch kein speziell auf Dessert
ausgerichtetes Kochbuch in diesem Bereich gesehen. Zwei Rezepte habe ich bisher ausprobiert und muss sagen, selbst für jemanden mit zwei linken Händen machbar.
Mein einziges ABER ist, dass man schon einige Zutaten für viele Rezepte braucht, die vermutlich etwas mehr kosten (Reissirup, Tapiokaperlen, etc.) und teilweise auch nicht in jedem Laden zu finden sind. Für mal eben schnell, muss man entweder schon einen gut gefüllten Vorratsschrank haben oder ein entsprechendes Geschäft in der Nähe.
Zum Glück führen ja mehrere Drogeriemärkte schon die eine oder andere Sache.

Dieses Buch wirkt von vorne bis hinten durchdacht und transportiert die Liebe zur veganen Naschküche :-)