Amüsante und interessante Biographie des "Kohlrabiapostels"

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Fleisch oder andere tierische Produkte kommen dem Künstler Karl Wilhelm Diefenbach nicht auf den Tisch. Leder wird nicht getragen und impfen geht gar nicht. Freie Liebe und Nacktheit sind selbstverständlich in der Kommune. Nein, Diefenbach lebte nicht in den 1960jahren, sondern im Königreich Bayern des späten 19. Jahrhunderts. Er war einer, der die Welt mit seinen Lehren verändern wollte. Doch war die Zeit noch nicht reif. Er selbst war gesundheitlich angeschlagen und oft in finanzieller Not. Doch verlor er nie den Kampfgeist und setzte sich über alle Konventionen hinweg.

Felix Kucher schildert das Leben des Malers und Reformers in einer sehr amüsanten Weise. Das Wirken Diefenbachs wird in das zeitliche Geschehen eingeordnet. So zum Beispiel trennen sich die Wege von Diefenbach und einem seiner liebsten Jünger zur selben Zeit, wie Edison seinen Phonographen auf der Weltausstellung in Paris präsentiert.
Durch die liebevolle Erzählweise muss man den Maler einfach ins Herz schließen, auch wenn seine Ansichten manchmal schon etwas gewöhnungsbedürftig sind.

Schönes Buch über einen Mann, der seiner Zeit voraus war.