Diefenbachsche Tortur

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q5helgi Avatar

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Karl Wilhelm Diefenbach, ein Vertreter der Lebensreformbewegung und Künstler, steht im Mittelpunkt des Romans. So gut die Geschichte des Kohlrabiapostels geschrieben worden ist, so wenig unterhält diese. Der Schreibstil ist gut zu lesen, macht die Figur Diefenbachs jedoch nicht sympathischer. Persönlich fand ich die Biografie authentisch und realistisch. Wäre es reine Fiktion gewesen, so wäre ich von der Beschreibung der Figur als reale Person mehr als überzeugt gewesen.
Aber die Leseerfahrung war anstrengend und nicht unterhaltsam. Es dreht sich im Kreis. Malen, Frauen, Schulden. Ein Kommen und Gehen der gleichen Elemente. Die Dramaturgie in einem Leben ist manchmal schwierig zu finden. Die Themen hätten mehr beleuchtet werden können, als Abwechslung hätte der Autor mehr in das Denken Diefenbachs eintauchen können, bevor wieder die Kunst aufgenommen wird oder der Streit mit der Geliebten.
Auf der einen Seite war dieses Buch kein Genuss zum Lesen gewesen, doch auf der anderen Seite wurde das Leben Diefenbachs und seiner Kommune interessant genug beschrieben, dass der Leser weiter recherchieren möchte. Das Buch ist also gelungen, aber nicht für jedermann was.