Ein toller Roman über einen interessanten Exzentriker

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Ein neues Menschengeschlecht wird entstehen, es wird nach dem Wahren, Guten und Schönen streben und damit auch nach Gott, ja es wird Gott selbst sein, wie der Philosoph Nietzsche und andere dies schon ausgeführt haben.[....] Der Mensch der Zukunft wird sich selbst Gott sein. " Kapitel 17, S 131

Von manchen wird er als Genie, wegweiser und Prophet verehrt von anderen als "Kohlrabiapostel" und Scharlatan verteufelt. Auf 225 Seiten lässt Kucher hier das Bild eines Mannes entstehen der sich gegen jegliche Konvention auflehnt, teilweise wie ein Quixote gegen die Windmühlen der Bigoterie und des Spießbürgertums kämpft und dabei teilweise vergisst das er auch nur ein Mensch und kein "Übermensch" aller Friedrich Nietzsche ist.
Felix Kucher erzählt in seinem Roman die Geschichte Karl Wilhelm Diefenbachs, Maler, Exzentriker, Vertreter der Vegetarischen Lebensweise und des Freikörperkults. Er predigt Gesundheit hat aber mit ebendieser selbst zu kämpfen. An Diefenbach ist so gar nichts konventionell... Er trägt Kutten, oder ist nackt, seine Kinder tauft er Helios und Stella, monogame Beziehungen hält er für wiedernatürlich, ebenso wie den Konsum von tierischen Produkten.

Ich hatte von Diefenbach noch nie etwas gehört, fand das Buch aber überaus interessant und spannend. Felix Kucher schafft es in seinem Roman ein interessantes Portrait eines großen Exzentrikers zu schaffen und das in einer Sprache die zwar nicht so einfach zu lesen jedoch für die Handlung und das Setting passender nicht gewählt sein könnte.

Vielen Dank an den @picusverlag und @vorablesen für das Rezensionsexemplar