Leider anders als erwartet

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jenny9910 Avatar

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Meine Meinung zu „Vegetarianer“

Kurze Inhaltsbeschreibung:
Dieses Buch beschreibt das Leben und die Charakteristika von Karl Wilhelm Diefenbach (1851-1913): Diefenbach war nicht nur Maler, sondern vielmehr ein Visionär, der klare Ziele verfolgte und für seine Überzeugungen kämpfte – er war der erste „Vegetarianer“.
Kuchers gibt nicht nur Einblicke in das Leben von Diefenbach, er stellt vielmehr ein umfangreiches Portrait des Mannes dar, der mit einer (meiner Meinung nach) überaus extremen Grundeinstellung bzw. extremen Ansichten den Vegetarismus und Nudismus vertritt und für seine Lebensform kämpfte. Dabei wurden sowohl Erfolge, aber auch Schwierigkeiten und Sorgen thematisiert. Auch Diefenbachs künstlerische Seite, als Maler mit seinen Werken, wird dargestellt.

Zum Schreibstil:
Insgesamt war Kuchers eher ungewöhnlicher Schreibstil (Schreibstil der Epoche angepasst) flüssig zu lesen, aber leider meines Empfindens beim längeren Lesen eher ermüdend und langatmig.

Diefenbach wurde damals für seinen Lebensstil von der Gesellschaft verspottet – heutzutage sind die vegetarische und vegane Ernährung gesellschaftlich akzeptiert und verbreitet. Ich ernähre mich vegetarisch und fand es sehr interessant, dass bereits gegen Ende des 19. Jh. dieser Mann ein „Vordenker“ der heutzutage verbreiteten vegetarischen Ernährung ist und er trotz den gesellschaftlichen Widerständen seinen Überzeugungen treu geblieben ist.

Besonders interessant ist für mich sein philosophisches Denken - das ein oder andere hat mich wirklich zum Nachdenken angeregt. Auf der anderen Seite waren mir Diefenbachs außergewöhnlichen Einstellungen meist zu sonderbar, womit ich mich meist nicht identifizieren konnte. Es wurden einige Thematiken aufgegriffen, deren Bedeutung bezogen auf den Vegetarismus für mich unverständlich waren und einige Aussagen getroffen, mit denen ich unzufrieden war.

Fazit:
Ich bin bezüglich des Buches sehr zwiegespaltenen Meinung. Einerseits finde ich Diefenbachs Einstellung bezüglich dem Konsum von tierischen Produkten (vor allem Fleisch) bedeutend, auch mit Hinblick auf die Moderne. Andererseits war mir sein Extremismus an einigen Stellen zu befremdlich, wo sein Verständnis von dem Vegetarianer von meinem Verständnis stark abwich.

Zusammenfassend ist das Buch anscheinend zwar sehr gut recherchiert und aufbereitet, jedoch konnte es mich inhaltlich leider einfach nicht überzeugen. Weshalb ich nur 2 Sterne vergeben kann.