Ungewöhnlicher Protagonist

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ingo_bielefeld Avatar

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Der Roman von Felix Kucher handelt vom Leben und Wirken des deutschen Malers Karl Wilhelm Diefenbach im späten 19. Jahrhundert. Er lebte vegan und hielt Vorträge über die Vorteile des Vegetarismus, der freien Liebe und eines nachhaltigen Lebensstils, was ihm einige Anhänger bescherte. Viele seiner Ideen könnten auch aus der heutigen Zeit stammen.
Mitunter liest sich das Buch nicht wie ein Roman, sondern eher wie eine geschichtliche Abhandlung. Die Hintergründe sind gut recherchiert.
Karl Wilhelm Diefenbach kommt dabei nicht unbedingt sympathisch rüber. Er wird ziemlich verbissen und mitunter sehr belehrend dargestellt. Manch ein Veganer wird sich gut mit der Hauptfigur identifizieren können.
Felix Kucher verwendet eine der Zeit, in welcher der Roman spielt, angepasste Sprache. Dies ist vielleicht erst ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber man findet sich schnell rein. Die Handelnden und die Orte sind gut beschrieben, sodass man eine gute Vorstellung von ihnen hat.
Das Buchcover ist interessant gestaltet und würde auch sehr gut zu einem vegetarischen Kochbuch passen.
Ich kann diesen Roman empfehlen, auch wenn er bestimmt nicht jedermanns Geschmack sein wird.