Zwischen Utopie und Autorität: Vegetarianer von Felix Kucher – Ein visionärer Roman
Manchmal sind es gerade die Bücher, mit denen man nicht rechnet, die einen nachhaltig beeindrucken. So ging es mir mit Vegetarianer von Felix Kucher. Der Titel hat mich neugierig gemacht – ich rechnete mit einem Roman über gesunde Ernährung oder moderne Nachhaltigkeit. Stattdessen begegnete mir das literarische Porträt eines Mannes, der Ende des 19. Jahrhunderts mit voller Überzeugung gegen die Normen seiner Zeit rebellierte: Karl Wilhelm Diefenbach.
Diefenbach war vieles: Künstler, Lebensreformer, Vegetarier, Naturheilkundler, Anhänger der Freikörperkultur und überzeugter Gegner der Schulmedizin. Der Roman begleitet ihn durch entscheidende Stationen seines Lebens.
Was mich beim Lesen besonders gepackt hat, war die Widersprüchlichkeit seiner Figur. Ich musste mich immer wieder fragen: Ist das noch Idealismus – oder schon Größenwahn? Man schwankt beim Lesen zwischen Faszination und kritischer Distanz.
Ein Punkt, der für mich den Roman besonders relevant gemacht hat, war die Aktualität vieler Themen. Sie begegnen uns heute wieder, wenn auch in ganz anderem Kontext.
Was den Stil angeht: Kucher schreibt sprachlich anspruchsvoll, aber nicht unzugänglich. Allerdings ist der Roman daher nichts für zwischendurch – aber dafür umso lohnender.
Ich hätte mir an manchen Stellen etwas mehr emotionale Nähe gewünscht – gerade, um die tragischen Seiten von Diefenbachs Leben noch stärker spürbar zu machen.
Mein Fazit: Vegetarianer ist kein einfacher, aber ein spannender und relevanter Roman. Wer sich für historische Persönlichkeiten, alternative Lebensentwürfe oder gesellschaftliche Utopien interessiert, wird hier auf seine Kosten kommen. Felix Kucher gelingt es, eine widersprüchliche Figur aus der Vergangenheit so zu erzählen, dass sie uns im Heute etwas zu sagen hat. Ein Buch, das mich noch lange beschäftigt hat – und das ich gerne weiterempfehle. ⭐⭐⭐⭐⭐
Diefenbach war vieles: Künstler, Lebensreformer, Vegetarier, Naturheilkundler, Anhänger der Freikörperkultur und überzeugter Gegner der Schulmedizin. Der Roman begleitet ihn durch entscheidende Stationen seines Lebens.
Was mich beim Lesen besonders gepackt hat, war die Widersprüchlichkeit seiner Figur. Ich musste mich immer wieder fragen: Ist das noch Idealismus – oder schon Größenwahn? Man schwankt beim Lesen zwischen Faszination und kritischer Distanz.
Ein Punkt, der für mich den Roman besonders relevant gemacht hat, war die Aktualität vieler Themen. Sie begegnen uns heute wieder, wenn auch in ganz anderem Kontext.
Was den Stil angeht: Kucher schreibt sprachlich anspruchsvoll, aber nicht unzugänglich. Allerdings ist der Roman daher nichts für zwischendurch – aber dafür umso lohnender.
Ich hätte mir an manchen Stellen etwas mehr emotionale Nähe gewünscht – gerade, um die tragischen Seiten von Diefenbachs Leben noch stärker spürbar zu machen.
Mein Fazit: Vegetarianer ist kein einfacher, aber ein spannender und relevanter Roman. Wer sich für historische Persönlichkeiten, alternative Lebensentwürfe oder gesellschaftliche Utopien interessiert, wird hier auf seine Kosten kommen. Felix Kucher gelingt es, eine widersprüchliche Figur aus der Vergangenheit so zu erzählen, dass sie uns im Heute etwas zu sagen hat. Ein Buch, das mich noch lange beschäftigt hat – und das ich gerne weiterempfehle. ⭐⭐⭐⭐⭐