Praktisch, alltagstauglich, lecker

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singstar72 Avatar

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Das schmale Kochbuch hat es in sich! Auf relativ wenigen Seiten bietet es eine Fülle bunter Anregungen, die leicht nachzukochen sind, nur wenige „gehobene“ Zutaten erfordern, und die auch noch schmecken und satt machen! Man merkt dem Buch auf jeder Seite an, dass seine Autorin Gemüse liebt, und beim Kochen Abwechslung vermitteln möchte.

Das Buch passt ausgezeichnet in die Ratgeber-Reihe von Gräfe & Unzer. Es ist sehr handlich und klein; die ausklappbaren Innenseiten bieten in konzentrierter Form Grundsätzliches zum Thema „vegetarisches Kochen“. Die Fotografien sind wieder einmal hervorragend! Auch die farblich hervorgehobenen Tipps und „Clous“ sind originell und gut verwertbar.

Ich finde die inhaltliche Dreiteilung sehr sinnvoll. Das hat mir gut gefallen. Erster Teil: „Für jeden Tag“. Die Zusammenstellung der Rezepte in diesem Abschnitt ist wirklich ausgesprochen praktikabel! Diverse Pasta-Gerichte, Eintöpfe, Gemüsepuffer-Variationen, sowie vegetarische Klassiker wie Kohlrabi-Schnitzel und Blumenkohl in Senfsoße. Hier habe ich schon zwei Gerichte gekocht, und bin begeistert. Grundsolide Sache!

Zweiter Teil: „Lunch to go“. Das war durchdacht und praktisch. Zunächst natürlich Salate – die aber jeder hinbekommt. Danach erfreulicherweise gleich vier Aufstriche! Dieses Thema wird meiner Meinung nach in Kochbüchern immer vernachlässigt. Aufstriche sind super, und zwar auch für zu Hause, beim Abendessen. Dann gibt es hier noch ein paar ausgefallene „Schmankerl“: Wraps mit Rotkohl, pikante Waffeln, und Gemüse-Muffins, sowie Quinoa-Frikadellen mit Dip. Super! Klassische Themen neu interpretiert! Auch hier ist wieder alles gut machbar, und alltagstauglich.


Dritter Teil: „Wochenend-Küche“. Hier wird es ein klein wenig luxuriöser. Aber keineswegs teurer oder komplizierter! Ein Gemüse-Curry. Selbstgemachte Gnocchi – gut, hiervor hätte ich Respekt…! Mit Ricotta gefüllte und überbackene Muschelnudeln. Ofengemüse mit grüner (!) Hollandaise. Eine Spinat-Feta-Mandel-Tarte. Dieser Teil besticht für mich durch das „gewisse Etwas“. Wie zum Beispiel die Mandeln im Teig des Spinatkuchens. Oder der Kürbis zu den Gnocchi. Meerrettich und Petersilie in der Hollandaise. Die Autorin zeigt hier ganz deutlich: Gerichte mit „Pfiff“ müssen einen nicht ruinieren…!

Bei genauerem Nachdenken kann ich kaum einen negativen Punkt an diesem Kochbuch finden. Natürlich ist es kein umfassendes Buch, kein Kompendium. Aber das will es auch gar nicht sein. Es hat bei mir zumindest die Lust am unkomplizierten, aber gesunden und leckeren Kochen neu entfacht. Großartig!