Lesefeuerwerk mit dunkler Glut – ich brauche mehr!

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Schon mit der allerersten Zeile wusste ich: Dieses Buch wird mich nicht nur fesseln – es wird mich durchschütteln.
Und genauso kam es.

In meinen Augen ist das Cover von "Velvet Falls - But the Gods forgot to die" von Julia Dippel ein absoluter Blickfang – düster, mystisch und edel. Es fängt den urbanen Fantasy-Vibe perfekt ein, ohne dabei plakativ zu wirken. Die typografische Gestaltung in Kombination mit dem Titel wirkt wie ein Rätsel, das sich langsam entblättert. Auch die ganzen kleinen Details haben mein Interesse sofort geweckt. Für mich ist es genau die Art von Cover, die im Regal hervorsticht und gleichzeitig zwischen den Zeilen zu flüstern scheint: “Komm näher … es wird düster, gefährlich, episch und romantisch.” Auch der Farbschnitt ist einfach wunderschön!
Julia Dippels Schreibstil ist wie ein magischer Schlag in die Magengrube: sarkastisch, bildgewaltig, ungefiltert und emotional dicht. Wie immer liebe ich ihn absolut! Velvets Stimme ist rotzig, verletzlich, messerscharf – und vor allem unverwechselbar. Selten habe ich mich schon in den ersten Seiten so sehr mit einer Erzählerin verbunden gefühlt. Die Autorin schafft es, Urban Fantasy mit dystopischer Tiefe, emotionalem Weltschmerz und schwarzem Humor zu verweben. Eine Mischung, die wie immer absolut süchtig macht. Ich war zwischen den Sätzen gefangen und wollte gar nicht wieder freigelassen werden.
Der Spannungsaufbau und die darauf resultierende Sogwirkung ist wie immer ein wahrgewordener Traum. Ich denke bei jeder neuen Reihe wieder, dass der Einstieg in eine Geschichte nicht genialer sein kann und bei jeder neuen Reihe überzeugt mich Julia Dippel doch wieder vom Gegenteil. Dämonenjagd, Visionen vom Untergang der Götter, körperlicher Schmerz, explodierende Container, ein Atax-Jünger mit Waffe – und mittendrin eine Protagonistin, die alles andere als unbesiegbar, aber dafür maximal echt ist. Die Spannung ist von Anfang an brutal greifbar, weil sie nicht nur auf Actionszenen basiert, sondern auch auf innerem Chaos, Trauma und einem Hunger, der mehr ist als nur ein physisches Bedürfnis.
Velvet ist keine strahlende Heldin. Sie ist beschädigt, sarkastisch, überlebt anstatt zu leben – und gerade deshalb so verdammt faszinierend.
Ihre inneren Dämonen sind ebenso laut wie die äußeren – und ich liebe es, dass Julia Dippel uns keinen weichgespülten Charakter liefert, sondern eine Figur, die nicht gefallen will, sondern einfach nur funktioniert … bis sie es nicht mehr kann.
Der kurze Auftritt des Atax-Jüngers lässt erahnen, wie viel ideologische Spannung und Bedrohungspotenzial in dieser Welt steckt. Ich bin mehr als bereit für diese Antiheldin, ihre Kämpfe – und ihre Schatten. Und insbesondere freue ich mich auf die erste Begegnung mit dem Göttersohn Kashmere. Und jede weitere die dann noch kommen wird ♥
Ich hoffe auf eine Geschichte, die das Dämonische mit dem Göttlichen verwebt – voller moralisch grauer Zonen, explosiver Action, psychologischer Tiefe und bittersüßer Hoffnung.
Die Andeutungen zur Apokalypse der Götter, die unterschwellige Kritik an der Gilde, Velvets geheimnisvolles Alter Ego – all das macht mich extrem neugierig. Ich rechne mit einem komplexen Weltenbau, einer Protagonistin am Limit und einer Story, die über Genregrenzen hinweg knallt.
Ich will mit Velvet lachen, fluchen, kämpfen und fallen. Und wieder aufstehen.
Denn eins ist klar: Diese Geschichte wird weh tun – und genau das liebe ich.