Das großartigste Character Building of all time!
Mal wieder ein Buch von Julia Dippel zu lesen, hat sich für mich wie Heimkommen angefühlt. Genau dieses Gefühl, das ich schon nach Izara hatte: Du schlägst die erste Seite auf, trittst über die Schwelle und plötzlich bist du wieder in einer Welt, in der du einfach glücklich bist.
Ich musste ständig lachen, schmunzeln und war absolut in Velvet als Protagonistin verliebt. Ihre trockene, sarkastische, passiv-aggressive Art? Ich habe mich so oft in ihr erkannt, dass es fast schon unheimlich war. Und natürlich wieder typisch Julia: messerscharfer Humor, perfektes Timing und Dialoge, bei denen man das Grinsen kaum herunterbekommt.
Wir werden mitten hineingeworfen: ein Kampf, ein Dämon, Adrenalin pur. Und ohne Umschweife merken wir, dass Velvet jemand ist, die vor allem eines will: ihren Job machen und überleben. Kein Halt. Kein Zuhause. Nur sie selbst gegen eine Welt, die sie mehr als einmal gebrochen hat.
Diese Grundstimmung trifft auch perfekt die Atmosphäre des Klappentextes, der betont, wie sehr Velvet mit ihren eigenen Dämonen, innerlich wie äußerlich kämpft und wie gefährlich nahe sie an der Grenze zwischen Kraft und Zerbruch wandert.
Was mich vollkommen umgehauen hat?
Das Charakterbuilding.
Julia Dippel hat hier ein neues Level erreicht. Ich habe selten eine so verschachtelte, verletzte und gleichzeitig unfassbar starke Figur gelesen. Velvet ist zerrüttet, ja, aber in einer Weise, die wehtut, die nachvollziehbar ist, die schmerzt. Rückblicke, die fast retraumatisierend wirken, machen klar, warum sie so ist, wie sie ist, aber das auch erst ganz langsam im Buch, sodass wir es erst nach und nach erfahren und begreifen können. Man merkt auf jeder Seite, dass Julia intensiv recherchiert hat und die psychologischen Aspekte mit großer Sorgfalt behandelt.
Und dann kommt Kash ins Spiel. Natürlich ein „hotter Typ“, wie sollte es anders sein? Doch die beiden verbindet deutlich mehr als nur Feindschaft: eine Vergangenheit, voller Brüche, voller Schmerz. Seine Verletzungen verstehen wir schnell, ihre erst nach und nach. Die angestauten Gefühle, die ungesagten Worte… Manchmal wollte ich schreien. Wirklich.
Der Miscommunication-Trope ist stark ausgeprägt. Für mich fast zu stark und genau das ist der Grund, warum ich nicht ganz zu einer vollen 5-Sterne-Wertung komme(4,5). Nicht, weil es schlecht gemacht wäre. Sondern weil es mich persönlich einfach nervt, wenn Figuren so hart aneinander vorbeireden. Aber: Der Geschichte selbst schadet es nicht. Im Gegenteil, die Spannung bleibt durchgehend hoch.
Die Mission, die Velvet erfüllen muss, ist gefährlich, atemlos und gut konstruiert. Gleichzeitig rückt sie im Laufe der Handlung immer weiter in den Hintergrund, während die Dynamik zwischen Velvet und Kash zunehmend intensiver wird.
Und ja, Spice.
Nach Izara war ich neugierig, ob Julia Dippel das überhaupt schreibt. Nun: Sie kann. Definitiv. Die Szenen sind gut gesetzt, nie billig und überraschend emotional. Und das Runen-System als Markierung für Leser*innen, die diese Szenen überspringen wollen? Absolute Meisterklasse. So durchdacht wünscht man sich das in viel mehr Büchern.
Bis fast zum Ende habe ich gebraucht, um Velvet wirklich komplett zu „verstehen“. An vielen Stellen dachte ich mir: „Mädel ich schlag dir gleich den Schädel ein!“, aber gleichzeitig fühlte ich irgendwann, wie ihre Abgebrühtheit ein Stück weit auch auf mich überging.
Das Finale hat mich kalt erwischt. Schockierend, logisch, grausam und dennoch gut erklärt. Ich musste das Buch am Ende kurz weglegen, um zu atmen, aber ich war nicht verwirrt oder enttäuscht, sondern beeindruckt. Das Ende lässt so vieles offen, so viele Richtungen denkbar für einen 2. Band erscheinen.
Der Schreibstil ist wie immer flüssig, bildreich und absolut fehlerfrei. Das Kopfkino? Hollywood. Die Nebenfiguren? Mit Biss und Charakter, genau das, was ich an Julian Dippels Büchern liebe.
Mein Fazit:
Ein grandioser Urban-Fantasy-Roman mit emotional komplexen Figuren, starker Psychologie, Funkenflug, Action und Humor. Nicht ganz 5 Sterne für mich(4,5), aber ein Buch, das mich beschäftigt, begeistert und mir wieder einmal gezeigt hat, warum Julia Dippel im deutschsprachigen Fantasybereich ganz weit oben mitspielt und für mich einer meiner Lieblingsautorinnen ist und bleibt.
Ich musste ständig lachen, schmunzeln und war absolut in Velvet als Protagonistin verliebt. Ihre trockene, sarkastische, passiv-aggressive Art? Ich habe mich so oft in ihr erkannt, dass es fast schon unheimlich war. Und natürlich wieder typisch Julia: messerscharfer Humor, perfektes Timing und Dialoge, bei denen man das Grinsen kaum herunterbekommt.
Wir werden mitten hineingeworfen: ein Kampf, ein Dämon, Adrenalin pur. Und ohne Umschweife merken wir, dass Velvet jemand ist, die vor allem eines will: ihren Job machen und überleben. Kein Halt. Kein Zuhause. Nur sie selbst gegen eine Welt, die sie mehr als einmal gebrochen hat.
Diese Grundstimmung trifft auch perfekt die Atmosphäre des Klappentextes, der betont, wie sehr Velvet mit ihren eigenen Dämonen, innerlich wie äußerlich kämpft und wie gefährlich nahe sie an der Grenze zwischen Kraft und Zerbruch wandert.
Was mich vollkommen umgehauen hat?
Das Charakterbuilding.
Julia Dippel hat hier ein neues Level erreicht. Ich habe selten eine so verschachtelte, verletzte und gleichzeitig unfassbar starke Figur gelesen. Velvet ist zerrüttet, ja, aber in einer Weise, die wehtut, die nachvollziehbar ist, die schmerzt. Rückblicke, die fast retraumatisierend wirken, machen klar, warum sie so ist, wie sie ist, aber das auch erst ganz langsam im Buch, sodass wir es erst nach und nach erfahren und begreifen können. Man merkt auf jeder Seite, dass Julia intensiv recherchiert hat und die psychologischen Aspekte mit großer Sorgfalt behandelt.
Und dann kommt Kash ins Spiel. Natürlich ein „hotter Typ“, wie sollte es anders sein? Doch die beiden verbindet deutlich mehr als nur Feindschaft: eine Vergangenheit, voller Brüche, voller Schmerz. Seine Verletzungen verstehen wir schnell, ihre erst nach und nach. Die angestauten Gefühle, die ungesagten Worte… Manchmal wollte ich schreien. Wirklich.
Der Miscommunication-Trope ist stark ausgeprägt. Für mich fast zu stark und genau das ist der Grund, warum ich nicht ganz zu einer vollen 5-Sterne-Wertung komme(4,5). Nicht, weil es schlecht gemacht wäre. Sondern weil es mich persönlich einfach nervt, wenn Figuren so hart aneinander vorbeireden. Aber: Der Geschichte selbst schadet es nicht. Im Gegenteil, die Spannung bleibt durchgehend hoch.
Die Mission, die Velvet erfüllen muss, ist gefährlich, atemlos und gut konstruiert. Gleichzeitig rückt sie im Laufe der Handlung immer weiter in den Hintergrund, während die Dynamik zwischen Velvet und Kash zunehmend intensiver wird.
Und ja, Spice.
Nach Izara war ich neugierig, ob Julia Dippel das überhaupt schreibt. Nun: Sie kann. Definitiv. Die Szenen sind gut gesetzt, nie billig und überraschend emotional. Und das Runen-System als Markierung für Leser*innen, die diese Szenen überspringen wollen? Absolute Meisterklasse. So durchdacht wünscht man sich das in viel mehr Büchern.
Bis fast zum Ende habe ich gebraucht, um Velvet wirklich komplett zu „verstehen“. An vielen Stellen dachte ich mir: „Mädel ich schlag dir gleich den Schädel ein!“, aber gleichzeitig fühlte ich irgendwann, wie ihre Abgebrühtheit ein Stück weit auch auf mich überging.
Das Finale hat mich kalt erwischt. Schockierend, logisch, grausam und dennoch gut erklärt. Ich musste das Buch am Ende kurz weglegen, um zu atmen, aber ich war nicht verwirrt oder enttäuscht, sondern beeindruckt. Das Ende lässt so vieles offen, so viele Richtungen denkbar für einen 2. Band erscheinen.
Der Schreibstil ist wie immer flüssig, bildreich und absolut fehlerfrei. Das Kopfkino? Hollywood. Die Nebenfiguren? Mit Biss und Charakter, genau das, was ich an Julian Dippels Büchern liebe.
Mein Fazit:
Ein grandioser Urban-Fantasy-Roman mit emotional komplexen Figuren, starker Psychologie, Funkenflug, Action und Humor. Nicht ganz 5 Sterne für mich(4,5), aber ein Buch, das mich beschäftigt, begeistert und mir wieder einmal gezeigt hat, warum Julia Dippel im deutschsprachigen Fantasybereich ganz weit oben mitspielt und für mich einer meiner Lieblingsautorinnen ist und bleibt.