God falls, but Velvet forgot to die
Wem das Cover bereits vor dem Lesen gefällt, der wird spätestens danach feststellen, dass das ganze Cover aus dem Buch geboren wurde. Hier trifft die Aufmachung den sogenannten Nagel auf den Kopf. Die Gestaltung beschränkt sich bei diesem Schmuckstück jedoch nicht nur auf den Umschlag, Julia selbst hat für eine wunderschöne, passende und stimmungsmachende Gestaltung im Inneren zusätzlich gesorgt. Für mich ist eine Innengestaltung nicht notwendig, denn bekanntlich kommt es auf den Inhalt an. Doch wenn die Autorin selbst Hand anlegt, dann geben mir diese sonst schnell überblätterten Bilder so viel Bedeutung, dass ich mehrmals beim Lesen zu den Kunstwerken zurückgekehrt bin, um nicht nur vor meinem geistigen Auge sehen zu können, wie Julia sich u.a. die Protagonistin Velvet vorgestellt hat.
Neben Velvet, einer Dämonenreiterin, nimmt Kash, einer der sieben Göttersöhne, eine entscheidende Rolle ein. Zu einem etwas späteren Zeitpunkt bekommen wir neben Velvets Sicht auch die von Kash zu lesen – und glaubt mir: es lohnt sich!
Durch den (eigentlich) unbezahlbaren Schreibstil, der Ich-Perspektive und Velvets sarkastisch-trockener Art, fliegt man nur so durch das Buch. Julia entwickelt nicht nur Charaktere, die in sich stimmig sind, sondern macht sich deren Eigenarten zunutze, um aus einfachen Buchstaben eine lebhafte Welt mit Sogwirkung zu zaubern.
Zaubern ist hier das richtige Stichwort. Ich bin kein großer Fan von Urban-Fantasy, allerdings (wie bei Julias anderer Reihe: Izara), schafft sie es hier wieder, mich voll und ganz zu begeistern. Hexen, Götter, Dämonen, das alles scheint nicht neu zu sein und trotz der woanders oft abgedroschenen Behandlung der Wesen, fand ich in diesem Buch sehr vieles innovativ und wirklich sehr gut durchdacht. Die Welt wurde auf neue Grundpfeiler gestellt und obwohl Urban eben Urban bleibt, waren die Charaktere durch ihre Tiefe und Zerrissenheit so stark im Fokus, dass sie das Weltbuilding auf ihren Schultern getragen haben. Ich denke genau diese künstlerische Raffinesse schafft es immer wieder, mich, egal um welches Thema es geht, abzuholen.
Kash hat definitiv seine Kapitel verdient, doch für mich stand Velvet trotzdem im Vordergrund. Beide haben eine 5 Jahre zurückliegende Vergangenheit, was ihre Beziehung für mich besonders interessant gemacht hat. Zumal Kash nicht ganz unbeteiligt an Velvets vorherrschenden Abgründen ist.
Das Buch befasst sich mit tiefgehenden psychischen Themen, die manchmal zuerst nicht logisch erscheinen mögen, doch die Psyche verfolgt nicht immer eine Logik,- und das hat Julia, so finde ich, sehr gut im laufe der Geschichte aufgearbeitet. Besonders beeindruck hat mich in dem Kontext die Rücksprache mit genannten Personen in der Danksagung. Dies ist sicherlich kein Muss, aber für die sensiblen und leider sehr weit verbreiteten Themen durchaus verantwortungsbewusst.
Die Charaktere haben mir alle gefallen. Die Protagonisten, als auch die Nebencharaktere, die wie immer bei Julia durch ausschlaggebende Merkmale gekennzeichnet sind. Sie sind abwechslungsreich und passen sehr gut zu der Geschichte und den Situationen. Und obwohl ich (mal wieder) kein Fan von ‚Maskottchen‘ bin, muss ich zugeben: ich bin Monty Fan! Ich spül schon mal ein Marmeladenglas aus…
Vor allem aber liebe ich es, dass auch diese Geschichte ohne künstlich erzeugtes und aufrechterhaltenes Drama auskommt. Und für alle, denen es vor dem Ende graut: ich finde es gar nicht so schlimm! Spannend? Auf jeden Fall! Und ich freue mich bereits jetzt sehr auf den (leider finalen) zweiten Band.
Danke für dieses Jahreshighlight, liebe Julia!
Neben Velvet, einer Dämonenreiterin, nimmt Kash, einer der sieben Göttersöhne, eine entscheidende Rolle ein. Zu einem etwas späteren Zeitpunkt bekommen wir neben Velvets Sicht auch die von Kash zu lesen – und glaubt mir: es lohnt sich!
Durch den (eigentlich) unbezahlbaren Schreibstil, der Ich-Perspektive und Velvets sarkastisch-trockener Art, fliegt man nur so durch das Buch. Julia entwickelt nicht nur Charaktere, die in sich stimmig sind, sondern macht sich deren Eigenarten zunutze, um aus einfachen Buchstaben eine lebhafte Welt mit Sogwirkung zu zaubern.
Zaubern ist hier das richtige Stichwort. Ich bin kein großer Fan von Urban-Fantasy, allerdings (wie bei Julias anderer Reihe: Izara), schafft sie es hier wieder, mich voll und ganz zu begeistern. Hexen, Götter, Dämonen, das alles scheint nicht neu zu sein und trotz der woanders oft abgedroschenen Behandlung der Wesen, fand ich in diesem Buch sehr vieles innovativ und wirklich sehr gut durchdacht. Die Welt wurde auf neue Grundpfeiler gestellt und obwohl Urban eben Urban bleibt, waren die Charaktere durch ihre Tiefe und Zerrissenheit so stark im Fokus, dass sie das Weltbuilding auf ihren Schultern getragen haben. Ich denke genau diese künstlerische Raffinesse schafft es immer wieder, mich, egal um welches Thema es geht, abzuholen.
Kash hat definitiv seine Kapitel verdient, doch für mich stand Velvet trotzdem im Vordergrund. Beide haben eine 5 Jahre zurückliegende Vergangenheit, was ihre Beziehung für mich besonders interessant gemacht hat. Zumal Kash nicht ganz unbeteiligt an Velvets vorherrschenden Abgründen ist.
Das Buch befasst sich mit tiefgehenden psychischen Themen, die manchmal zuerst nicht logisch erscheinen mögen, doch die Psyche verfolgt nicht immer eine Logik,- und das hat Julia, so finde ich, sehr gut im laufe der Geschichte aufgearbeitet. Besonders beeindruck hat mich in dem Kontext die Rücksprache mit genannten Personen in der Danksagung. Dies ist sicherlich kein Muss, aber für die sensiblen und leider sehr weit verbreiteten Themen durchaus verantwortungsbewusst.
Die Charaktere haben mir alle gefallen. Die Protagonisten, als auch die Nebencharaktere, die wie immer bei Julia durch ausschlaggebende Merkmale gekennzeichnet sind. Sie sind abwechslungsreich und passen sehr gut zu der Geschichte und den Situationen. Und obwohl ich (mal wieder) kein Fan von ‚Maskottchen‘ bin, muss ich zugeben: ich bin Monty Fan! Ich spül schon mal ein Marmeladenglas aus…
Vor allem aber liebe ich es, dass auch diese Geschichte ohne künstlich erzeugtes und aufrechterhaltenes Drama auskommt. Und für alle, denen es vor dem Ende graut: ich finde es gar nicht so schlimm! Spannend? Auf jeden Fall! Und ich freue mich bereits jetzt sehr auf den (leider finalen) zweiten Band.
Danke für dieses Jahreshighlight, liebe Julia!