Mord auf Italienisch

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ayasha Avatar

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Als großer Fan von der Italienischen Küche und allem, was italienisch ist, hat mich der Klappentext sofort angesprochen. Die Leseprobe hat dann auch erstmal meine Erwartungen erfüllt und meine Neugierde war geweckt und ich wollte unbedingt erfahren, wer hinter dem Mord am exzentrischen Sternekoch eines Gourmetrestaurants steckte. Ausserdem wollte ich unbedingt den "neuen" Venezianischen Commissario Luca Brassoni kennenlernen.

Bekommen habe ich dann einen recht soliden Krimi, der alle gängingen Elemente des Genres bedient. Trotzdem konnte mich Daniela Gesing mit diesem zweiten Band ihrer Reihe um den Kommissar Brassoni nicht so ganz überzeugen. Der Plot ist für meinen Geschmack zu strukturiert und genretypisch aufgebaut und mir als Leser blieb auch zu wenig Raum für Spekulationen. Die Wendungen brachten keine wirklichen Überraschungen, was leider auch der sympathische Kommissar nicht wettmachen konnte. Die Figuren erscheinen alle etwas flach und farblos. Der Kommissar selber kommt, wie schon erwähnt, sympathisch rüber – stellenweise schon fast zu sympathisch und akkurat. Die Sprache selber ist flüssig und leicht zu lesen und ich finde, dass Daniela Gesing auf jeden Fall Potenzial zeigt.

Eine Leseempfehlung spreche ich vorsichtig für Fans von Regional-Krimis und für Leser, die leichtere Koste für Zwischendurch suchen, aus. Eingefleischte Thrillerfans kommen hier eher weniger auf ihre Kosten.

Die Stärke des Buches sehe ich in den Beschreibungen von Venedig und der italienischen Lebensweise. Immer wieder blitzt die italienische Leichtigkeit zwischen den Zeilen hervor und als Leser man spürt man förmlich Daniela Gesings Liebe zu diesem Land und dieser Stadt. Sie hat es wunderbar geschafft, die Atmosphäre und den Flair einzufangen. Aus diesem Grund gebe ich ihr auch 3 von 5 Sternen. Und ich kann mir vorstellen, Daniela Gesing und ihrem Commissario nochmals eine Chance zu geben und einen weiteren Band der Reihe für ein paar leichtere Krimistunden zwischendurch zu lesen.