Simpler Donna-Leon-Abklatsch

Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
westeraccum Avatar

Von

Es ist schon ambitioniert, wenn man als Nichtintaliener/in einen Venedig-Krimi schreibt. Donna Leon kann das, sie lebt seit Jahren in der Stadt, ihre Werke gehören zu meiner bevorzugten Krimilektüre. Daniela Gesing und ihr Verlag dagegen sind mit diesem Vorhaben grandios gescheitert.
Ein Sternekoch wurde auf der Insel Guidecca mit Fugu-Gift und einem Messerstich ermordet und schwimmt im Canal Grande. Comissario Luca Brassoni und seine Truppe müssen ermitteln...
Das Buch ist recht simpel geschrieben, ständig wird mit Adjektiven um sich geworfen und schlecht lektoriert ist es auch noch. Wie kann man sonst "seinen Kindern schwimmern lernen"??? Das ist nur ein Beispiel von vielen. Stellenweise liest es sich wie aus einem Venedig-Reiseführer abgeschrieben. Gehen eigentlich echte Venezianer in Harrys Bar oder ist die nur noch eine Touristenfalle?
Die Spannung hält sich bis auf einige Ausnahmen in Grenzen. Ein zweiter Mord passiert ziemlich unmotiviert und es wird nicht richtig aufgeklärt, warum der junge Mann sterben musste. Eine Sekretärin ist dunkelhaarig und hübsch, das erinnert sehr an die Vorzimmerdame bei Donna Leon.
Insgesamt fand ich das Buch eher nicht lesenswert.