Beklemmende Stimmung in Venedig

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evelynm Avatar

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Bestimmt bin ich nicht die Einzige, die bei einem Krimi in Venedig sofort an Commissario Brunetti denkt. Venedig bietet aber auch viele Möglichkeiten, Verbrechen dort anzusiedeln.

Der Prolog erzeugt bereits eine sehr beklemmende Stimmung: Die junge Studentin Elisa ist nach ihrer abendlichen Arbeit in einer Osteria auf dem Weg zur Bushaltestelle und verirrt sich dabei in einem alten Wohngebiet Venedigs. Als sie sich beobachtet fühlt und nach anderen Menschen Ausschau hält, begegnet ihr ein vermeintlich freundlicher, gutgekleideter Fremder. Schnell wird klar, dass er nichts Gutes im Sinn hat.
3 Monate später finden Commissario Luca Brassoni und seine Freundin, die Gerichtsmedizinerin, Carla Sorrenti, die zerschundene, abgemagerte, junge Frau frierend auf den Stufen der Kirche Santa Maria Rosario. Sie stammelt nur unzusammenhängende Sätze, ist völlig verstört und leidet unter Amnesie. Der Commissario erinnert sich an die Vermisstenfälle von jungen, blonden Frauen in der letzten Zeit. Bald wird klar, dass Elisa misshandelt wurde und die Flucht ihr vermutlich das Leben gerettet hat.
Ist ein Serienentführer oder gar –mörder in Venedig auf der Jagd nach jungen, blonden Frauen? Doch es gibt keine Leichen, sondern nur die Hoffnung der Angehörigen, dass die Frauen wieder auftauchen.

Commissario Luca Brassoni, 42 Jahre alt, ist passionierter Hobbykoch und Rosenliebhaber und es scheint mir, dass er sehr engagiert bei den Ermittlungen ist. Die Autorin lässt geschickt ein paar Beschreibungen der vielen historischen Bauten in Venedig in ihren Krimi einfließen, was mir sehr gefällt. „Venezianische Schatten“ ist nach der Leseprobe zu urteilen ein ordentlicher Krimi mit sympathischen Charakteren, mit etwas venezianischer Geschichte und einer Portion Liebe. Ich möchte gerne herausfinden, wie der Krimi endet und ob die ersten beiden Teile auch lesen möchte.