Daniela Gesing – Venezianische Schatten

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Daniela Gesing – Venezianische Schatten

Drei Monate nach dem die Studentin Elisa Battista nach ihrer Abendschicht als Kellnerin verschwunden ist, taucht ihre vergewaltigte und gefolterte Leiche auf. Nur Nachts zuvor haben Commissario Luca Brassoni und seine Lebensgefährtin, die Rechtsmedizinerin Carla Sorrenti eine verstörte junge Frau vor einer Kirche gefunden. Die auffällige Ähnlichkeit lässt Luca gleich vermuten, dass auch sie entführt wurde. Doch die junge Frau kann sich an nichts außer einer weißen Katze erinnern. Während der Ermittlungen verschwindet eine weitere junge Frau und schnell wird klar, dass in den vorangegangenen Fällen etwas verheimlicht wurde, denn das alle Fälle zusammen gehören ist augenscheinlich. Doch wer hat Einfluss auf die Ermittlungen genommen und wieviele Frauen müssen noch sterben, bis sie dem Täter auf die Spur kommen?

Die Leseprobe zu Luca Brassonis dritten Fall hat mir sehr gut gefallen, deswegen habe ich mich auch für ein Exemplar bewerben. An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bei Vorablesen.de und dem Verlag für das Ebook bedanken.
Leider hielt der Roman dann doch nicht, was die Leseprobe versprach.
Der Schreibstil ist locker und flüssig, lässt sich auch gut lesen, doch durch die vermehrten Wiederholungen und Vorstellungen der Personen, zieht sich die Geschichte sehr.
So wurde bei fast jeder Erwähnung von zum Beispiel dem Cousin Stefan Mayer, der Caruso genannt wird, auch genau das immer wieder wiederholt.
Das selbe passierte auch bei der Rechtsmedizinerin und Lebensgefährtin Carla Sorrenti oder der ehemaligen Affäre und Sekretärin Maria Grazia.
Auch die detailreichen Ausschmückungen, wer nun was gegessen hat, inklusive Vorspeise, Hauptgericht und Dessert führt zu recht langatmigen und langweiligen Szenen, die einfach nur den Lesefluss stören. Der ausschweifende Erzählstil führte dazu, dass ich das Buch öfter zur Seite legen musste.
An den Misch aus Deutsch und Italienischen Sätzen konnte ich mich aber recht schnell gewöhnen und auch die Story selbst war sehr interessant, spannend und komplex. Das hat mir wiederum sehr gut gefallen, auch das die Story Wendungen und Überraschungen parat hält.

Ich konnte mich sehr gut in die Gefühlswelt der verschiedenen Charaktere reinversetzen, die sehr detailreich und glaubhaft beschrieben waren.
Luca Brassoni, ein Ermittler mit Ecken und Kanten, was ihn interessant und sympathisch machte. Seine Liebschaft vor Carla ist nun schwanger und der Ehemann von Maria Grazia überzeugt, Luca sei der Vater. Die Probleme tauchen ausgerechnet dann auf, während er versucht die Entführungen und den Mord aufzuklären. Natürlich ist auch die Beziehung zu Carla in Gefahr, der er ja einen Heiratsantrag machen wollte.
Sein Kollege Maurizio Goldini, der selbst vor der Hochzeit steht, nehmen die Ermittlungen sehr mit, da er eines der Opfer kannte. Auch er war mir auf Anhieb sympathisch.
Auch die weiteren Charaktere waren mir je nach Rollenverteilung sympathisch/unsympathisch, gut ausgearbeitet und haben die Geschichte gut abgerundet.
Die Örtlichkeiten und das Geschehen rundherum sind ebenfalls sehr detailreich beschrieben, was mich noch besser in die Geschichte hinein finden ließ.
Die Perspektivwechsel machten das Buch spannender, und so wurde es noch zu einem guten Krimi, der mich mit gemischten Gefühlen zurück lässt.

Das Cover ist in Rottönen gehalten und zeigt eine Wasserstraße. Die Färbung verleiht dem Cover einen geheimnisvollen, aber auch gefährlichen Charme. Für mich ein Blickfang. Das Cover und auch der Titel stehen im Einklang mit dem Buch.

Fazit: Wer einen detailreichen Krimi mit streckenweise ruhigeren Ermittlungen sowie Ermittler mit Ecken und Kanten mag, der wird an diesem Buch seine Freude haben.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 3 Sterne.