Die Schattenseiten von Venedig

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anett.syring Avatar

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Es ist Daniela Gesing’s dritter Krimi mit dem Ermittler Luca Brassoni und auch dieser ist ihr wieder sehr gut gelungen.
Drei Monate nachdem Elisa sich auf dem nächtlichen Weg von der Arbeit zur Bushaltestelle verlaufen hatte und entführt wurde, taucht sie im eisigen Schneetreiben auf den Stufen einer Kirche wieder auf und wird von Commissario Luca Brassoni und der Gerichtsmedizinerin Carla Sorrenti gefunden. In der Klinik wurde eine schwere Amnesie festgestellt sowie Verletzungen, die auf Folterung hindeuten.
Inzwischen ist Carla auf dem Weg zu einem Leichenfund, ebenfalls eine junge Frau. Sie vermutet, dass es vielleicht einen Zusammenhang geben könnte. Die Ermittlungen nehmen ihren Lauf und eine weiter junge Frau verschwindet. Luca fand heraus, dass schon mehrere junge, blonde Frauen in den letzten zwei Jahren verschwanden, aber nicht wieder aufgetaucht sind. Er nimmt auch Kontakt zu den damaligen Ermittlern auf und findet eine vielversprechende Spur.
Zwischendurch gibt es kurze Einblendungen zum Mörder, wie er die jungen Frauen entführt und festhält.

Brisant gestaltet sich auch Brassoni’s Privatleben um die eventuelle Vaterschaft des Kindes der Chefsekretärin und seiner jetzigen Beziehung zu Carla. Dann tauchen auch seine Eltern plötzlich wieder in Venedig auf.
Es wird kaum vom eigentlichen Geschehen des Buches abgewichen, sodass man immer den roten Faden behält. Das Buch lässt sich sehr gut lesen und ich hatte bis kurz vor dem Ende mehrere Verdächtige im Blick, was die Spannung hält.
Die Beschreibungen der Örtlichkeiten und der Menschen ist sehr gut gelungen. Ebenso kommen die kulinarischen Genüsse Venedig‘s nicht zu kurz.
Es wird auch kritisch auf die Situation in Venedig eingegangen, viele alteingesessene Geschäfte müssen schließen wegen der vielen Souvenierstände, Wohnungen werden teurer und Arbeitsplätze weniger. Die Touristen überrennen die Stadt.