Liest sich so weg

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leseclau Avatar

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Commissario Luca Brassoni und seine Freundin Carla, Gerichtsmedizinerin, finden bei einem Spaziergang eine übel zugerichtete, desorientierte Frau. Sie sorgen dafür, dass diese in ein Krankenhaus kommt und empfinden eine gewisse Fürsorgepflicht. Schließlich verschwinden in Venedig seit geraumer Zeit hübsche junge Frauen und diese passt genau ins Beuteschema. Leider kann sie vorerst keine Aussagen machen, da sie sich an nichts erinnert.

Im Krankenhaus lernt Goldini, Brassonis Kollege, während der Ermittlungen eine junge Lernschwester kennen. Als auch sie verschwindet, nimmt der Fall persönliche Züge an. Beide Ermittler setzen alles daran, den Entführer der jungen Frauen zu finden. Sie wundern sich, warum alte Ermittlungen im Sand verliefen. Wer will da etwas vertuschen und warum wurden die Verdächtigen nicht weiter verfolgt?

So konzentriert sich die Suche auf zwei bereits früher verdächtigte Männer. Und an dieser Stelle wird ein wenig mit dem berühmten Holzhammer gearbeitet. Die zwei, drei Indizien, mit denen man Hinweise auf den Entführer erhält, werden immer wieder ins Spiel gebracht, so dass sehr früh klar wird, auf wen sich die Suche konzentrieren muss. An dieser Stelle wäre weniger mehr gewesen, so dass die Spannung erhalten bleibt. Nachdem den Komissaren klar wird, wer ihr Täter ist, spitzt sich die Situation zu. Es kommt zu einem dramatischen Ende, bei dem es gelingt, die entführten Frauen zu retten.

In einem parallelen Erzählstrang wird die Figur des Luca Brassoni weiter entwickelt, ein sympathischer Commissario, der seine Carla und gutes Essen über alles liebt, aber dennoch aufgrund einer früheren Affäre einen Vaterschaftstest machen muss, was ihn schwer mitnimmt. Auch Goldini muss sich klar werden, ob er zu seiner Verlobten steht und warum ihn die Lernschwester so fasziniert.

Man spürt im ganzen Buch die Liebe zu Venedig, der Rahmen des Krimis ist sehr gut gelungen. Nur die Handlung könnte ausgereifter beschrieben sein. Vor allem muss ich nicht bei fast jeder Erwähnung einzelner Personen, wieder erklärt bekommen, um wen es sich eigentlich handelt (besonders Caruso wird immer wieder mit seinem Namen und dem Verwandtschaftsverhältnis erläutert).

Alles in allem ein unterhaltsamer Krimi. Nicht mehr und nicht weniger.