Venezianische Schatten

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Dies ist bereits der dritte Band um Commissario Brassoni. Obwohl ich die beiden ersten Bände nicht gelesen habe, bin ich schnell in die Geschichte hineingekommen. Die Protagonisten werden alle so genau bechrieben, daß man sie schnell kennenlernt. Commissario Brassoni ist ein sehr gewissenhafter und ehrgeiziger Ermittler, der sich in seine Fälle verbeißt und erst zufrieden ist, wenn der jeweilige Fall aufgeklärt ist. Bei seinem neuen Fall geht es um das Verschwinden junger blonder Frauen, die als vermißt gemeldet wurden, aber weder tot noch lebendig wieder aufgefunden wurden.

Bei einem Spaziergang mit seiner Lebensgefährtin, der Gerichtsmedizinerin, Laura Sorrenti entdeckt Cammissario Brassoni eine junge Frau, die völlig apathisch auf den Stufen einer Kirche sitzt. Im Krankenhaus wird festgestellt, daß sie ganz offensichtlich das Opfer von Mißhandlungen geworden ist. Aufgrund einer Amnesie kann sie sich an nichts mehr erinnern und somit auch nichts zu den Ermittlungen beitragen. Brassoni vermutet hinter dem Verschwinden der jungen Frauen einen Serientäter und setzt mit seinem Kollegen Goldini und der Gerichtsmedizinerin alles daran, den Täter dingfest zu machen. Auf eigene Faust ermittelt auch der Journalist Stefan Mayer, genannt Caruso. Er ist ein Cousin von Brassoni und mischt sich gerne in die Ermittlungen ein, wobei er nicht selten selbst in Gefahr geät.

Neben der Aufklärung des Falles widmet die Autorin sich sehr intensiv auch ihren beiden Protagonisten Luca Brassoni und Laura Sorrenti, die inzwischen zusammenleben, aber einige Hürden zu bewältigen haben.

Als Leser ist man den Ermittlern immer ein gutes Stück voraus. Recht bald hat man eine Ahnung, wer der Täter ist. Dennoch bleibt die Spannung erhalten, wenn auch der Schreibstil nicht sehr anspruchsvoll ist. Was insbesondere stört, sind die ständigen Wiederholungen. Als Leser ist man sehr wohl in der Lage, sich die einzelnen Personenbeschreibungen schnell zu merken. Der ständige Hinweis, daß Caruso ein Cousin Brassonis ist oder Laura Sorrenti seine Lebensgefährtin, nervt und verführt zum schnellen Überfliegen des Textes.

Alles in allem ist es eine unterhaltsame Krimilektüre, die ich trotz einiger Schwächen gerne weiter empfehle.