Venezianische Schatten

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Das Buch "Venezianische Schatten" versetzt einen beim Lesen mitten hinein in das quirlige Venedig, wozu auch das Cover des Buches sehr gut passt. Auch wenn ich einerseits ein bisschen Schwierigkeiten damit habe, mir die vielen italienischen Namen zu merken, die in dem Roman auftauchen, so gibt es einem doch andererseits das Gefühl, in Italien im Urlaub zu sein. Der Krimi liest sich flüssig und leicht, obwohl es um sehr grausame Verbrechen an jungen Frauen geht. Diese werden von einem sehr gestörten Täter, der sich später als in der Öffentlichkeit recht bekannter Mann erweist, entführt und misshandelt, eine sogar getötet. Ein Opfer kann fliehen, leidet jedoch an Gedächtnisverlust und kann der Polizei bei den Ermittlungen zunächst gar nicht helfen. Geschickt streut die Autorin mehrere Personen als Verdächtige ein, die Spannung über den Täter bleibt fast bis zum Schluss erhalten. Die Aufklärung des Falls ging mir am Ende des Buches ein bisschen zu schnell und einfach über die Bühne, da hätte ich mir ein wenig mehr Raffinesse gewünscht. Insgesamt hatte ich sowieso das Gefühl, dass das Privatleben der beteiligten Personen mindestens genau so wichtig in diesem Buch ist wie die Aufklärung des Verbrechens, für meinen Geschmack etwas zu stark. Dafür liest man aber gleichzeitig neben einem Krimi auch den Roman über die Liebesbeziehungen des Kommissars und der Gerichtsmedizinerin, in dem man so einiges geboten bekommt: von einem Vaterschaftstest nach einer früheren Affäre über Eifersuchtsanfälle bis hin zur Schwangerschaft. Es wäre für mich sicher interessanter gewesen, die ersten beiden Teile mit dem Commissario Luca Brassoni schon zu kennen, in denen offensichtlich viele Personen schon vorgestellt wurden. Aber alles in allem eine unterhaltsame Mischung aus Krimi und Beziehungsgeschichte mit italienischem Flair.