Venezianisches Drama

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
sylviemarie Avatar

Von

Der dritte Fall für Luca Bassoni. Diesmal stolpert er eher zufällig über seinen nächsten Fall, bei einem Winterspaziergang mit seiner Liebsten – in Form einer vewirrten und sehr mitgenommen aussehenden jüngeren Frau. Bassoni und Carla Sorrenti lassen die junge Dame sofort in ein Krankenhaus bringen, wo festgestellt wird, dass diese schwer misshandelt worden ist und ausserdem unter Gedächtnisverlust leidet. Wenig später verschwindet eine junge Krankenschwester und eine weitere junge Frau, die den beiden anderen vom Typ her ähnelt, wird tot aufgefunden. Bassoni ist sicher, dass auch die Frau im Krankenhaus nur durch Zufall noch am Leben ist und es beginnt eine fieberhafte Jagd, denn offensichtlich ist die Krankenschwester das nächste Opfer.
Die Autorin hat offensichtlich ein Faible für Venedig und/oder für Donna Leon. Auf jeden Fall hat sie bei einem oder mehreren Kollegen Anleihen genommen. Die Geschichte ist besser erzählt als die Vorgängerin – Venezianische Delikatessen – was den Stil und die Ausdrucksweise angeht. Von der Gesamtkonstruktion kommt sie mir ein wenig vor wie ein Cocktail aus Donna Leon, was die exzessive Venedigzelebrierung betrifft (ich frage mich manchmal, ob Italiener oder Franzosen auch deutsche Wörter in ihre Texte einflechten, wenn ihre Geschichten in Deutschland oder Österreich handeln..), Inge Löhnig, in Bezug auf die Konstellation Kommissar-Gerichtsmedizinierin als Paar und Jillian Hofmann in Bezug auf die Handlung in „Mädchenfänger“. Wenn man nur ab und zu mal liest, merkt man es vielleicht nicht, aber alle drei sind populäre Autorinnen, da stolpert man relativ leicht darüber – aber vielleicht täusch ich mich auch. Trotzdem war es ganz nett zu lesen, wenn auch nicht gerade originell.