Wer träumt, sündigt. Wer nicht träumt, stirbt.

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4,5 Sterne
Bereits das Setting an der Academy of Dream Analysis im finnischen Lappland, hat mich direkt überzeugt, denn ich war Anfang des Jahres selbst dort. Durch das Buch habe ich mich also zurückversetzt gefühlt in die Atmosphäre des finnischen Winters, der schneeverhangenen Landschaft und den Tieren (unter anderem Rentiere und Huskys <3).
Die Charaktere haben es mir sehr leicht gemacht, sie zu mögen (besonders Nemesis, Mercury, Esra und Elio). Bei anderen Charakteren hat man im Laufe der Geschichte immer wieder seine Meinung über sie geändert, je mehr Geheimnisse herausgekommen sind. Und obwohl mir einige Charaktere bis zum Ende nur bedingt sympathisch waren, so habe ich dennoch für die meisten von ihnen Respekt entwickeln können. Dies als Autorin zu schaffen, finde ich ganz besonders beeindruckend.
Ebenfalls grandios fand ich es, dass die Protagonisten (und natürlich auch alle anderen) Geheimnisse vor uns Lesenden haben und diese erst nach und nach offenbart werden. Dadurch entwickelt man im Laufe der Geschichte ganz viele verschiedene Theorien, nur um diese nach und nach wieder zu verwerfen, manche Informationsbrocken kann man erst überhaupt nicht einordnen und dann machen sie plötzlich doch Sinn. Während des ganzen Buches fiebert man dadurch mit. Das Ende des Buches habe ich nicht kommen sehen, außerdem rückt es große Teile des Buches in ein völlig anderes Licht, wodurch ich jetzt sehr gespannt auf den zweiten Teil und die Auflösung bin.
Durch den Schreibstil der Autorin bin ich nur so durch die Seiten geflogen und hatte ein ganz tolles Leseerlebnis - es war atmosphärisch, detailliert und dennoch spannend. Das Acadedemy-Feeling ist für mich besonders zur Geltung gekommen, da wir Lesenden mit in den Unterricht genommen werden und dadurch ganz nebenbei noch mehr über die menschliche Psyche erfahren.
Die Liebesgeschichte zwischen Mercy und Nem dominiert nicht die Geschichte, was ich sehr gut fand, denn es gab abseits davon Handlung. Als zusätzlichen Bonus fand ich es total interessant, ein wenig über die finnische Mythologie zu erfahren. Die griechische Mythologie ist sicherlich jedem ein Begriff, von der finnischen Mythologie hatte ich wiederum noch nie etwas gehört.
Schlussendlich kann ich dieses Buch jedem empfehlen, der die „Silber“-Trilogie von Kerstin Gier geliebt hat und nach einer düstereren Variante mit finnischem Academy-Setting und ganz vielen Geheimnissen sucht. Ich habe es jedenfalls geliebt!