Durchaus wieder atmosphärisch, aber diesmal empfand ich etliche Längen

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antjemue Avatar

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"Verborgen" ist bereits der dritte Teil der Krimi Reihe "Mörderisches Island" der Autorin. Die beiden Vorgänger habe ich erst vor Kurzem gelesen und war von ihnen so angetan, dass ich die Reihe auf jeden Fall weiterverfolgen wollte.

Die Kriminalpolizei der isländischen Kleinstadt Akranes wird zu einem Hausbrand gerufen, bei dem ein junger Mann ums Leben kam. Dass es sich um einen Unglücksfall handeln könnte, kann schnell ausgeschlossen werden. Denn schon vor Ort erkennen die Feuerwehrleute, dass es sich um Brandstiftung handelte und kurze Zeit später findet die Rechtsmedizin außerdem heraus, dass der junge Mann bei Ausbruch des Brandes bereits tot war. Die Verdächtigen sind zahlreich und im Zuge der Ermittlungen stoßen Elma und ihr Team auf eine weitere Leiche. Was ist passiert und gibt es zwischen den beiden verdächtigen Todesfällen gar Zusammenhänge?

Das Buch begann mit einem sehr mysteriösen Prolog und gleich danach gab es sehr traurige, aber auch erfreuliche Nachrichten zu Geschehnissen im Privatleben des Teams. Wie bereits in den Vorgängerbüchern ging es die Autorin gemächlich an und schaffte es anfangs auch wieder, die düster atmosphärische Spannung zu erzeugen, die mir bei den ersten beiden Teilen so gut gefiel und dort auch dauerhaft gehalten wurde.

Die Handlung war zwar auch diesmal wieder eine Mischung aus realistisch wirkender Ermittlungsarbeit, Episoden aus dem Leben möglicher Verdächtiger und dem Privatleben der Ermittler in der Gegenwart sowie einer Geschichte, die ein paar Monate zuvor begann. Allerdings hatte ich diesmal zwischenrein immer wieder das Gefühl, dass sich die Autorin bei den Episoden aus dem Leben der Verdächtigen mit einem Zuviel verzettelte und empfand auch die Szenenwechsel nicht so gelungen gesetzt.

So verspürte beim Lesen diesmal etliche Längen, die die Spannung für mich deutlich minderten und ich empfand die Handlung teilweise deutlich vorhersehbarer als bei den Vorgängern. Am Ende setzte die Autorin zwar noch etwas drauf, mit dem ich überhaupt nicht gerechnet hatte, aber das riss es dann für mich auch nicht mehr gänzlich raus. Das Einzige was mir diesmal etwas besser gefiel als in den beiden Vorgängern war, dass die Täter ihren Kopf nicht gänzlich aus der zogen. Allerdings gab es dabei Situationen, bei denen mir das Warum nicht einleuchtete und das meiner Meinung nach auch nicht vollständig aufgeklärt wurde.

Insgesamt bereue ich die Lesezeit mit diesem Buch jetzt zwar nicht wirklich, empfand diesen dritten Teil aber deutlich schwächer als die anderen Beiden. Dennoch würde ich der Reihe aufgrund meiner Begeisterung für Letztere eine weitere Chance geben und mich freuen, wenn der Verlag auch den 4. Teil, der im isländischen Original lt. meinen Recherchen im vorigen Jahr erschien, wieder für die deutschen Leser übersetzt.