Verborgene Wahrheiten

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In schöner Regelmäßigkeit (im Abstand von ca. 1 Jahr) erscheinen beim Kiepenheuer & Witsch-Verlag die Krimis der isländischen Autorin Eva Björg Aegisdottir in der Übersetzung von Freyja Melsted. So auch der aktuelle Band aus der Reihe „Mörderisches Island“ – dieses Mal mit dem Titel „Verborgen“.

Und verborgen im wahrsten Sinne des Wortes ist auch wieder einmal die Auflösung des Falls.

Als bei einem Hausbrand in Akranes ein junger Mann zu Tode kommt, scheint die Todesursache schnell klar: Selbstmord! Doch ganz so einfach ist es dann doch nicht, wie Ermittlerin Elma, ihr Freund und Kollege Saevar und all die anderen inzwischen (durchaus) liebgewonnenen Charaktere feststellen. Und auch die Leser:innen wissen natürlich insgeheim, dass da noch was kommt.

Und ja, die Autorin enttäuscht ihre „Anhänger“ nicht, sondern präsentiert einen zweiten Todesfall, der dem ersten „gebührend“ zur Seite gestellt wird. Im Lauf der Ermittlungen gerät Elma sogar in Lebensgefahr…

Im Gegensatz zu vielen anderen Autor:innen der Krimiszene setzt Frau Aegisdottir mehr auf Atmosphäre denn auf Ausschlachten der erlittenen Todesqualen. Die ein oder andere Szene, in der es vielleicht mal etwas „unappetitlicher“ wird, sollte jedoch für alle regelmäßigen oder auch unregelmäßigen Krimileser:innen kein Problem sein – im Gegenteil: sie machen Plot und die Ermittlungen authentisch und bleiben bei aller „Brutalität“ human.

Während die ersten zwei Bände der „Mörderisches Island“-Reihe von den ihnen beinhaltenden Lokalkolorits und (tiefen) Einblicken in die isländische Mentalität sowie den Krimifällen lebten, um sie auf ein 5*-Niveau zu heben, machte sich im vorliegenden Band diesbezüglich etwas Ernüchterung breit, da beides hier nicht die zuvor erzeugte Intensität erfuhr.

Trotzdem ist „Verborgen“ ein starker Krimi und ich freue mich in jedem Fall auf weitere Bücher der Reihe, da die Geschichte um Elma, Saevar und Co. nach dem offenen Ende (scheinbar und hoffentlich) noch nicht auserzählt ist.

4* und eine klare Leseempfehlung für alle „gemäßigten“ Krimileser:innen.

©kingofmusic