Eine coole Nonne macht noch keinen guten Krimi
Margot Douaihy hat mit dem Buch "Verbrannte Gnade" eine sehr außergewöhnliche Protagonistin in die Welt geschickt. Queer und tätowiert ist sie ganz bestimmt nicht der Archetyp einer Nonne, aber genau das ist sie. Im Lauf des Buches, in dem es immer wieder Rückblenden in ihr altes Leben gibt, erfährt man auch, wie es zu diesem außergewöhnlichen „Beruf“ kam. Ebenso erfährt man in diesem Buch viel über New Orleans und wie sich das Leben dort anfühlt…und zwar so plastisch, dass ich schon beim Lesen geschwitzt habe. Das hat richtig Spaß gemacht, der Rest allerdings kommt mir etwas uninspiriert vor, obwohl die Geschichte ja an und für sich schon viel Platz für tolle Szenen bot.
So bin ich immer noch etwas unschlüssig, warum sie, nachdem schnell klar wird, dass der Hausmeister tatsächlich ermordet wurde, der Meinung ist, die Ermittlungen lieber selbst zu führen. Und so gut die Idee mit der Figur der ungewöhnlichen Nonne war, so wenig kommen in dem Buch gute Ideen vor, wenn es um die kriminalistische Seite und die Aufklärung des Verbrechens geht. Da ist wenig Spannung drin, alles wirkt zufällig und ich habe relativ schnell das Interesse verloren. Echt schade, da war mehr drin.