Dramatisch - tragisch - intensiv

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annamagareta Avatar

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„Verbrenn all meine Briefe“ ist in Schweden der bisher erfolgreichste Besteller des schwedischen Autors und Journalisten Alex Schulmann.

In diesem Buch geht es um die Familie des Autors, um ihn selbst, seine Frau, seine Kinder, seine Wut und seine Großeltern Karin und Sven Stolpe.

Als Alex kistenweise Bücher und Unterlagen aus dem Nachlass seines Großvaters übergeben werden, beginnt er, sich mit der Geschichte seiner Familie auseinanderzusetzen. Sven ist Schriftsteller und Karin leidet unter seiner Eifersucht, seiner Grausamkeit und seinen Drohungen. Karin verliebt sich in Olof Lagerkranz, der ebenfalls Schriftsteller ist. Obwohl Olof für sie ein Lichtblick ist, der ihr hilft durchzuhalten, bricht sie aus Angst vor Sven den Kontakt ab.

Können Emotionen über Generationen hinweg vererbt werden ? Genau dem geht Alex Schulmann hier nach. Dabei schreibt er im Wechsel aus unterschiedlichen Zeitebenen und Perspektiven.

Der Schreibstil des Autors ist unglaublich intensiv, dramatisch und emotional. Seine Charaktere beschreibt er lebendig und ihre Gedanken und Entscheidungen sind nachvollziehbar. Dabei wird erschreckend deutlich, welche Nachwirkungen eine unglückliche Liebesgeschichte auf die nachkommenden Generationen haben kann.

Abschließend stellt sich mir als Leser die Frage, muss ich die Geschichte meiner Vorfahren kennen, um meine Gefühle und Reaktionen zu verstehen ?

Für mich war dies das zweite Buch von Alex Schulmann und es ist wieder eines das nachwirkt. Traurig und schön zugleich schafft es der Autor bei seinen Lesern ungeahnte Emotionen zu wecken.